Wermelskirchen 19 Stunden Winter-Tennis - Abbruch um fünf Uhr

Wermelskirchen · Mitternacht in Pohlhausen. Fünf Grad Celsius. Einsetzender Nieselregen. Und trotzdem hört man von der Tennisanlage das vertraute Geräusch, wenn mal wieder eine der gelben Filzkugeln über das Netz geschlagen wird. Denn Frank Hermeling und die zweite Herrenmannschaft von Tura lassen sich auch von den erschwerten Bedingungen nicht abschrecken. Für sie ist ihr Einsatz beim alljährlichen 24-Stunden-Tennis nicht nur Zeit totschlagen, hier wird auch zu so später Stunde bei niedrigen Temperaturen noch ehrgeizig um jeden Punkt gespielt. "Ich bin seit Anfang an dabei und helfe besonders zu den unbeliebten Zeiten nachts gerne aus", erklärt Hermeling. "Ich könnte ja gar nicht schlafen, wenn ich hier nicht mitmachen würde" sagt der 61-Jährige und lacht.

 Aufwärmen am Grill: Das 24-Stunden-Event wurde zu einem Winter-Tennis. Der guten Laune schadete es aber nicht.

Aufwärmen am Grill: Das 24-Stunden-Event wurde zu einem Winter-Tennis. Der guten Laune schadete es aber nicht.

Foto: Nico Hertgen

Begonnen hatte das bereits achte 24-Stunden-Tennis am Samstag um zehn Uhr. Ziel war es, mindestens einen Platz der Anlage bis zum nächsten Morgen dauerhaft zu bespielen. Um Mitternacht sah es noch gut aus, doch um fünf Uhr morgens mussten die Verantwortlichen die Reißleine ziehen. Trotz Heizpilzen, Lagerfeuer und vielen Klamotten-Schichten übereinander, ging es nicht mehr weiter. "Es war einfach zu kalt, und durch die Nässe waren die Plätze nicht mehr richtig bespielbar. Das konnten wir besonders unseren so motivierten Jugendlichen nicht mehr zumuten", berichtete die Vorsitzende Anika Graf. Damit wurde aus der Veranstaltung, die bisher immer mit perfektem Tennis-Wetter gesegnet war, ein 19-Stunden-Event. "Es ist natürlich schade, dass es diesmal nicht ganz geklappt hat", sagte Graf.

Der guten Stimmung bei den Mitgliedern taten aber weder das Wetter noch die Verkürzung einen Abbruch. Der 14-jährige Hannes Pullmann hatte beispielsweise 13 Stunden nach dem Start schon elfeinhalb Stunden Dauer-Tennis auf dem Zettel. Dann musste er zu seinem Ärger aufgeben. "Ich habe am Anfang zu viel gegeben. Jetzt wollen die Beine einfach nicht mehr", sagte Pullmann, der auf der Anlage auch noch seinen Geburtstag feierte. Besonders gut gefiel ihm und den anderen Tennis-Verrückten die Grill-Party am Samstagabend, bei der es gute Musik und leckere Würstchen gab. "Neben dem Tennis ist das gesellige Beisammensein natürlich das Schöne an der Veranstaltung", freute sich Graf.

Einer der Anwesenden hatte noch etwas Besonderes zu feiern. Denn tagsüber wurden die Vereinsmeisterschaft im Mixed-Doppel und erst zum zweiten Mal der sogenannte "Bratpfannen-Cup" ausgetragen. Björn Seide gewann beide Turniere, im Doppel unterstützt durch Katja Rotondi.

(kron)
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