Wegberg "Unsere Gegner duschen lieber zu Hause"

Wegberg · Duschen und WCs der Turnhalle Beeck befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Die Vereine hoffen auf eine schnelle Lösung.

 Die Turnhalle in Beeck wurde Ende der 1960er Jahre eingeweiht. Mittlerweile sind vor allem die sanitären Anlagen stark sanierungsbedürftig. Die Stadt Wegberg rechnet zurzeit die Kosten einer Sanierung durch.

Die Turnhalle in Beeck wurde Ende der 1960er Jahre eingeweiht. Mittlerweile sind vor allem die sanitären Anlagen stark sanierungsbedürftig. Die Stadt Wegberg rechnet zurzeit die Kosten einer Sanierung durch.

Foto: Anke Backhaus

Ende der 1960er Jahre wurde die Turnhalle in Beeck eingeweiht. Neben der Halle selbst wurden auch Sanitär- und Umkleideräume eingerichtet - groß und hell, sozusagen ein Glücksfall für Vereine wie den 1971 gegründeten TuS Beeck, die fortan in der Halle eine zuverlässige Trainingsstätte vorfanden. Mit Blick auf die Sanitärräume wird eins klar: Die komplette Einrichtung und Installation ist uralt.

Johannes Heinen ist der Vorsitzende des TuS Beeck, ein Beecker Urgestein sozusagen, der die Halle wie kaum ein anderer kennt. Auch Dieter Jansen gehört zu den ständigen Nutzern der Halle, er kommt vom TTC Kipshoven. Die Tischtennissportler brauchen die Halle fürs Training, aber auch für die Meisterschaftsspiele. Den gegnerischen Mannschaften und allen übrigen, die in der Halle aktiv sind, will man den jetzigen Zustand der sanitären Anlagen nicht weiter zumuten. "Wir beschäftigen uns seit Jahren mit dem Thema, hier dringend nötige Sanierungsarbeiten stattfinden zu lassen", sagen Johannes Heinen und Dieter Jansen übereinstimmend, als sie die betreffenden Bereiche der Halle in Augenschein nehmen.

Auf dem Weg durch die Umkleiden wird klar: Die Räume befinden sich in einem durchaus gepflegten Zustand, sie sind gereinigt und daher noch geeignet, fürs Umkleiden genutzt zu werden. Ein paar Schritte weiter geht es zu den Duschen und Toiletten. Spätestens dort hört der Spaß dann auf. Aufgrund des hohen Alters können die Wasch- und Duschräume praktisch nicht mehr gebraucht werden. Es hat gegnerische Mannschaften gegeben, die es abgelehnt haben, in Beeck zu duschen. Sie duschen lieber zu Hause, berichteten Vereinsvertreter im zuständigen Fachausschuss der Stadt Wegberg.

Kürzlich fand mit Bürgermeister Michael Stock und weiteren Vertretern der Stadt Wegberg ein Ortstermin statt. Auch die Verwaltung ist der Meinung, dass in der Halle etwas passieren müsse, bekanntermaßen ist die Stadt aber knapp bei Kasse. Heinen und Jansen erklären mit Nachdruck: "Es geht uns nicht um eine große Lösung mit höchstem Aufwand. Die Umkleiden zum Beispiel müssen gar nicht tangiert werden, denn dort ist zwar alles alt, aber sauber. Hier muss nichts gemacht werden. Wohl aber müssen wir uns darüber unterhalten, wie die Sanitärräume gestaltet werden können." Fakt ist, dass die Umkleide- und Sanitärräume links und rechts neben dem Haupteingang gelagert sind. Vor allem die Wasch- und Duschräume sind damals platzmäßig sehr großzügig geplant worden. Man könnte, so Heinen und Jansen, um die Kosten so moderat wie möglich zu halten, die zu sanierende Flächen umplanen, was bedeutet, eventuell auch Lagerfläche entstehen zu lassen. Denkbar sei auch die Einrichtung eines behindertengerechten WCs.

Im städtischen Haushalt stehen aktuell für die Maßnahme 58.000 Euro bereit. Jedem ist allerdings klar, dass diese Summe bei weitem nicht ausreicht. Eine große Lösung soll mit 400.000 Euro beziffert worden sein, die aber auch schon auf 285.000 Euro herunterkorrigiert worden ist. Dies sind jedoch nur bloße Zahlen, denn die Verwaltung ist dabei, konkrete Zahlen zu ermitteln, ehe am 5. September die nächste Sitzung des zuständigen Fachausschusses stattfindet, in der eben diese Zahlen und besonders auch ein Zeitplan vorgelegt werden sollen. Dem TuS Beeck und TTC Kipshoven ist es am liebsten, wenn schon 2018 die überfällige Baumaßnahme durchgeführt werden wird. "Noch mal, hier muss nichts her, was unnötig viel Geld kostet. Es geht lediglich darum, Duschen und Toiletten in einem akzeptablen Zustand herzurichten", sagen Johannes Heinen und Dieter Jansen.

Der TuS Beeck nutzt die Beecker Turnhalle siebenmal pro Woche, der TTC Kipshoven trägt samstags und sonntags seine Heimspiele in der Beecker Halle aus, während der Woche findet zweimal Training statt. Darüber hinaus bietet der TTC in der Grundschule Am Beeckbach eine Tischtennis-AG an und bringt sich im Offenen Ganztag ein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort