Wegberg Tests der Züge für London im PCW

Wegberg · Siemens baut in Krefeld 25 sechsteilige Züge für GTR. Getestet werden die Züge in Wildenrath.

 Die neuen Züge sollen die derzeitige Zugflotte auf der Londoner Great-Northern-Strecke ersetzen und werden ab Ende 2017 in Wildenrath getestet.

Die neuen Züge sollen die derzeitige Zugflotte auf der Londoner Great-Northern-Strecke ersetzen und werden ab Ende 2017 in Wildenrath getestet.

Foto: Siemens

Siemens wird weitere 25 Nahverkehrszüge an Govia Thameslink Railway (GTR) in London liefern. Das teilte gestern Unternehmenssprecher Georg Lohmann mit. Die neuen Züge ersetzen die derzeitige Zugflotte auf der Great-Northern-Strecke. Die 25 klimatisierten, sechsteiligen Züge bestehen aus insgesamt 150 Wagen, die im Siemens-Werk in Krefeld gebaut und vor ihrer Auslieferung im Wildenrather Siemens-Prüfzentrum für Schienenfahrzeuge (PCW) auf Herz und Nieren geprüft werden.

Nach Siemens-Angaben hat der Auftrag ein Volumen von 256 Millionen Euro (rund 200 Millionen GBP). "Die Tests und Inbetriebnahme der Züge finden im PCW Wildenrath statt und beginnen voraussichtlich Ende 2017/Anfang 2018", teilt Georg Lohmann mit. Die neuen Vorortzüge werden zwischen den Stationen Moorgate in der Londoner Innenstadt und Welwyn sowie zwischen Moorgate und Hertford, Stevenage und Letchworth verkehren. Sie ersetzen laut Siemens die derzeit eingesetzte Klasse 313, die 1976/77 gebaut wurde und die ältesten in Betrieb befindlichen elektrischen Züge in Großbritannien sind. Die neuen Fahrzeuge seien eine Variante der Klasse-700-Züge, die Siemens bereits für den Betrieb auf der Thameslink-Strecke an GTR liefert.

Basis beider Züge ist die Desiro-City-Plattform von Siemens. Charles Horton, CEO von GTR, sagte: "Wir freuen uns, dass wir die Finanzierung für diese neue Flotte gesichert haben. Die Fahrgäste auf der Great-Northern-Strecke erwartet eine moderne, hochwertige Umgebung, die dem derzeitigen Service mit 40 Jahre alten Zügen um Lichtjahre voraus ist." Wenn die neuen Züge in Betrieb gehen, werde sich die Taktfrequenz außerhalb der Stoßzeiten und an Wochenenden deutlich erhöhen und in geringerem Maße auch im Berufsverkehr am Morgen und abends. Die neuen Moorgate-Züge seien nur eine von drei bedeutenden Fahrzeugflotten, die eingeführt werden, um Service zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

"Dies ist bereits der dritte Auftrag, den wir für unsere speziell für Großbritannien entwickelte Fahrzeugplattform Desiro City erhalten haben", sagte Jochen Eickholt, Chef der Bahnsparte von Siemens. Das Plattform-Konzept sei auf Basis der Desiro-UK-Züge im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprogramms mit einem Volumen von rund 50 Millionen Euro entwickelt worden.

Die neuen Züge erhalten laut Siemens folgende Funktionen und Ausstattung: komplette Durchgängigkeit des Zuges; Klimaanlage mit CO2-Sensoren, die sich entsprechend des Fahrgastaufkommens automatisch reguliert; Fahrgastinformationssystem mit Echtzeitinformation; behindertengerechte Ausstattung; Steckdosen im ganzen Zug; W-LAN für die Fahrgäste.

(RP)
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