Wegberg Stiftung fördert Heiligkreuzkapelle

Wegberg · 26000 Euro für die Konservierung und Restaurierung der Malereien im Gewölbe und auf den Wandflächen fließen von der Stiftung Denkmalpflege.

 Führung in der Kipshovener Kapelle.

Führung in der Kipshovener Kapelle.

Foto: Laaser (Archiv)

Für die Konservierung und Restaurierung der Malereien im Gewölbe und auf den Wandflächen der Heiligkreuzkapelle in Kipshoven stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 26 000 Euro zur Verfügung. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran in diesen Tagen. Die gotische Heiligkreuzkapelle ist eines von über 360 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die gotische Heiligkreuzkapelle wurde vermutlich von einer Familie von Beeck 1492 auf der einstigen Burg Kipshoven erbaut, heißt es in der Baubeschreibung. Die dreischiffige, aus Backstein errichtete Stufenhalle mit mehreckigem Chor deckt ein Satteldach, das im Barock einen Dachreiter mit Laterne, kleiner Schweifhaube und abschließendem Spitzhelm erhielt. Zwischen die gleichmäßig um den Bau verteilten Strebepfeiler sind spitzbogige Maßwerkfenster gespannt, die im Chor fast doppelt so hoch sind wie im Schiff. 1879 wurde das kleine Gotteshaus grundlegend instandgesetzt. In die Seitenschiffe wurden Türen eingebrochen und im Westen ein neuer Haupteingang geschaffen, über dem ein großes dreibahniges Fenster Licht einlässt. Im Inneren prägen die Kapelle schlichte spägotische Formen. Achteckige Pfeiler tragen den fensterlosen Obergaden. Die Arkadenbögen sind einfach gestuft. Alle Joche in Chor und Langhaus sind rippengewölbt.

Auf dem Hochaltar steht ein stark veränderter dreiteiliger Schnitzschrein aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Altar wurde 1872 aus Düsseldorf-Wittlaer übernommen. Bemerkenswert ist das hölzerne Triumphkreuz aus der Zeit um 1500.

Die Gewölbe, die oberen Wandpartien und die Chorwände schmücken Wand- und Gewölbemalereien, die ein Schriftzug auf das Jahr 1522 datiert. Die Malereien wurden 1968 freigelegt und partiell ergänzt. Die spätgotischen Gewölbemalereien zeigen Rankenwerk mit Wappenschilde, teilweise auch figürliche Malerei mit allegorischen Szenen. An den Obergadenwänden stellen fast lebensgroße Figuren die Apostel und den Heiland dar. Das Landesdenkmalamt betont, dass die Malereien "zu den herausragenden künstlerischen Erzeugnissen spätgotischer Zeit am Niederrhein" gehören.

(RP)
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