Wegberg Starke Rhythmen, kräftige Stimme

Wegberg · Jazz-Sängerin Maria Minjoli präsentierte mit dem "Trio Indigo" ein schön durchmischtes Programm in der Wegberger Mühle. Der "Kulturring" ermöglichte so ein weiteres beeindruckendes Musikerlebnis.

 Jazz-Sängerin Maria Minjoli trat in Wegberg mit dem Trio "Indigo" auf, in dem André Spajic am Schlagzeug sitzt.

Jazz-Sängerin Maria Minjoli trat in Wegberg mit dem Trio "Indigo" auf, in dem André Spajic am Schlagzeug sitzt.

Foto: Joerg Knappe

Die vier Musiker sprachen vor dem Auftritt in der Wegberger Mühle ihr geplantes Programm noch einmal durch, erinnerten sich an musikalische Größen, die die Titel bereits interpretierten, und freuten sich auf den bevorstehenden Abend in schönem Ambiente. Mit der Jazz-Sängerin Maria Minjoli und dem Trio "Indigo" erlebten die rund 60 Besucher einmal mehr einen Jazz-Beitrag innerhalb der beliebten Konzertreihe, die der Verein "Wegberger Kulturring" zusammen mit dem Schlagzeuger André Spajic sehr erfolgreich veranstaltet.

Spajic stellt die Kontakte zu renommierten Musikern der Jazz-Szene her und tritt selbst in variierenden Formationen mit ihnen auf oder vermittelt deren Konzerte. An diesem Abend bildete der Schlagzeuger mit Pianist Martin Scholz und dem Kontrabassisten Michael Kehraus, sie kommen beide aus Essen, das "Trio Indigo". Seit mehreren Jahren musizieren die drei in lockerer Abfolge - aufeinander abgestimmtes, harmonisch wirkendes Spiel zeugte von dieser langjährigen Erfahrung miteinander. Die Jazz-Sängerin Maria Minjoli gesellte sich in der Wegberger Mühle zu ihnen und behauptete von Beginn ihren Platz in der Formation. Mit starken Rhythmen der Instrumentalisten und klarer, kräftiger Stimme der Sängerin stiegen alle nach der Begrüßung durch Vereinsmitglied Annemie Kammans-Feldberg ein: Das bluesige Stück "Sister Sadie" von Horace Silver hatten sie für den Start ausgesucht. Die solistischen Stärken spielten sie darin zum ersten Mal aus - das abwechselnde Solo-Spiel von Pianist, Kontrabassist und Schlagzeuger sollte einige weitere Male für gute Unterhaltung sorgen, wobei die Sängerin ebenfalls ausführliche Partien einbrachte.

In ruhigerem Tempo spielten die Vier an diesem Abend aus dem "brasilianischen Dunstkreis", wie die Sängerin es formulierte, "Jinji" von Antonio Carlos Jobim. In diesem Beitrag herrschten die langen Noten vor, und beispielsweise kam darin die gefühlvolle Seite Minjolis gut in ihrer Stimme zur Geltung. Ein Stück, das ursprünglich Stevie Wonder schrieb, aber im Repertoire von Michael Jackson zu finden ist, war "I can't help it", ein wenig poppig ausgerichtet. In einem Solobeitrag konnte Spajic Rhythmusstärke und Taktgefühl zur Freude des Publikums beweisen. Für dieses war das eine von vielen Gelegenheiten, durch Zwischenapplaus den überzeugenden, unterhaltsamen jeweiligen Einsatz des Einzelnen und nach jedem Stück der ganzen Formation zu würdigen.

Viele Titel lösten bei den rund 60 Zuhörern in der Wegberger Mühle wippende Fuß- und nickende Kopfbewegungen aus. Die Veranstalter hatten für Freitagabend ein erneut gutes Händchen bei der Musiker-Auswahl bewiesen.

(cole)
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