Wegberg Spannende Lesung mit Mord und Totschlag

Wegberg · Zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrbücherei Dalheim trugen die Autoren Lehmkuhl und Hardmann Geschichten vor.

Der Beecker Wald, die Erkelenzer Burg, die ehemalige Zeche in Übach-Palenberg - bei der Lesung unter dem Motto "Vom schönen Dalheim bis zum tiefsten Selfkant", die jetzt im Dalheimer Jugendheim stattfand, konnten die Zuschauer viele bekannte Orte aus der Region wiedererkennen. Die Autoren Kurt Lehmkuhl und Clemens Hardmann begeisterten mit ihren eigenen Kurzgeschichten aus dem Hörspiel "Das Beste aus dem Selfkant" anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Katholischen Öffentlichen Bücherei St. Rochus Dalheim.

"Für jeden ist heute etwas dabei", versprach Gabriele Küppers, Leiterin der Bücherei, am Anfang des Abends zu Recht. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann Hardmann mit seinem ersten Krimi. "Bei Anruf Mord" lautete der Titel der Geschichte, mit der er sich humorvoll auf den von Lehmkuhl geleiteten Literaturkursus an der Volkshochschule bezog, bei dem die Kurzgeschichten für die drei Bücher entstanden sind: Die Müllerin hat den ersten Band "Blutroter Selfkant" geknickt in den Müll geworfen - dafür hat die "Büchermörderin" natürlich dasselbe Schicksal verdient. Pech nur, dass nach dem Mord der Herausgeber "P.Ulitzer" anruft und den Autor fragt, ob die Müllerin sein Buch schon weggeworfen habe, "es war ein Druckfehler darin".

Besonders anschaulich beschrieb Lehmkuhl darauf in der Kurzgeschichte "Überblick" die Aussicht vom Erkelenzer Burgturm: Mit Blick vom Bahnhof bis zum Ziegelweiher, in dem die Leiche seiner Frau liegt, hat die Hauptperson nicht nur den Überblick über die Stadt, sondern auch über sein Leben - welches jedoch mit einem Sprung vom Turm endete. Clemens Hardmann fasste in seinen Kurzgeschichten vor allem die Region um Wegberg ins Auge: Mit zwei Krimierzählungen über die Figur "Pechstein" zieht er auch aktuelle Bezüge: Denn der lärmgeplagte Pechstein war es, der mit einer Sprengung im Beecker Wald dafür sorgte, dass die Bahnstrecke "Eiserner Rhein" niedergelegt wurde. Auch die Biogasanlage, die in Gripekoven geplant war, hat er verhindert.

So erzeugten Lehmkuhl und Hardmann mit je vier Krimierzählungen, die mal humorvoll, mal spannend waren und stets im Kreis Heinsberg spielten, eine gelungene Mischung, die vom Publikum mit viel Applaus belohnt wurde. Nach zwei weiteren Geschichten als Zugabe hatten die Zuschauer Zeit, mit den Autoren ins Gespräch zu kommen und die Bücher zu kaufen. Wie bei allen Lesungen aus der Selfkant-Anthologie ist der gesamte Erlös des Abends für das Hospiz der Hermann-Josef-Stiftung Erkelenz bestimmt. Mit einer Buchausstellung endet an diesem Wochenende Samstag (15 bis 18 Uhr)und Sonntag (11 bis 17 Uhr), 5. und 6. November, das Jubiläumsjahr der katholischen St.Rochus Bücherei Dalheim.

(kabo)
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