Worte Zur Woche Resignierte Genossen

Erkelenz · Nach dem Ja zur Großen Koalition auf Bundesebene steht die SPD Wegberg plötzlich ohne Vorsitzenden da. Weil ihn "die Basta- und Agendapolitik nicht überzeugt" und ein stückweit von der SPD entfernt habe, wirft SPD-Chef Rüdiger Birmann das Handtuch. Seine Stellvertreterin Annette Dahmen-Langela und 13 weitere Wegberger Genossen nimmt er gleich mit. Die enttäuschten Sozialdemokraten wollen in Wegberg eine neue Ortsgruppe der Partei "Die Linke" gründen und gemeinsam "einen starken linken Gegenpol zu den Konservativen" bilden.

Worte Zur Woche: Resignierte Genossen
Foto: Laaser Jürgen

Was soll man davon halten? Die Meinungen gehen weit auseinander. Die einen bezeichnen diesen Schritt als konsequent, glaubwürdig und charakterstark. Andere werfen den resignierten Wegberger Genossen mangelndes Demokratieverständnis vor und bezeichnen sie als beleidigte Leberwürste. Wie dem auch sei: Die lebhaft geführte Diskussion offenbart, dass die Ängste innerhalb der SPD vor einer Spaltung der Partei begründet sind, auch wenn Kreisvorsitzender Norbert Spinrath die Entwicklung in Wegberg ausdrücklich als Einzelphänomen deklariert. Fakt ist: Mit Rüdiger Birmann, der sich wegen seiner kompromisslosen Art und unmissverständlichen Rhetorik selbst gerne als "fränkischer Sturkopf" bezeichnet, verliert die SPD Wegberg einen zwar nicht unumstrittenen, aber streitbaren und außergewöhnlich engagierten Ortsvereinsvorsitzenden. Und Tatsache ist auch: Die SPD muss jetzt liefern. Sonst drohen weitere schmerzvolle Verluste.

Polizeichef Andreas Bollenbach hörte sich diese Woche in Arsbeck die Sorgen und Nöte einiger Bürger im Zusammenhang mit der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge des Landes NRW in Petersholz an. Willibert Jansen von der Initiative "Sankt Martin hilft" wies in der Versammlung mit Recht darauf hin, dass es schön gewesen wäre, wenn die Initiatoren auch Vertreter der Stadt Wegberg, des Betreibers der ZUE und der Bezirksregierung Köln eingeladen hätten. Nur mit Hilfe aller Beteiligten werden die Probleme langfristig in den Griff zu bekommen sein.

michael.heckers@rheinische-post.de

(RP)
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