Wegberg Präzisionsarbeit für die neue Straße

Wegberg · Um 11.20 Uhr ist der Auftakt geschafft: Der erste Stahlträger kann vom Kran losgemacht werden. 26 Meter und 30 Tonnen liegen gestützt an vier Punkten über der Friedrich-List-Allee in Wildenrath. Der Bau der Bundesstraße 221n geht voran.

 Zentimetergenau platziert der Kranfahrer eines der Brücken-Fertigelemente für den Brückenbau der Bundesstraße 221 neu an der Friedrich-List-Allee in Wildenrath. Das nächste Element (links) "wartet" bereits.

Zentimetergenau platziert der Kranfahrer eines der Brücken-Fertigelemente für den Brückenbau der Bundesstraße 221 neu an der Friedrich-List-Allee in Wildenrath. Das nächste Element (links) "wartet" bereits.

Foto: Jürgen Laaser

Wegen der der Bauarbeiten für die Bundesstraße 221 neu war die Friedrich-List-Allee am Wochenende auf Höhe der Alten Wache gesperrt. "Die Bauteile müssen wie ein Puzzle zusammenpassen", erklärt die Brückenbauingenieurin Romina Korrenz von Straßen NRW. Mit Holzlatten wird der Stahlträger gestützt, damit er bis zur Betonage an seiner Position bleibt. Während dessen fährt der Kran herum und lädt den zweiten von insgesamt vier Stahlträgern auf.

Anfang des Jahres haben die Arbeiten an der Brücke begonnen. Sie ist eine von neun Brücken die für die B221neu, Wassenbergs Ortsumgehung, errichtet werden. Im Dezember 2015 war der Spatenstich, Ende 2018 soll das in zwei Bauabschnitte aufgeteilte Projekt fertig sein. "Wir sind größtenteils im Zeitplan", sagt Ralf Janßen, Bauüberwacher bei Straßen NRW.

15 Minuten später schwebt der nächste Träger über der Brücke. Es ist Präzisionsarbeit. "Das ist natürlich auch eine Herausforderung für den Kranfahrer, die Träger so langsam und zentimetergenau zu bewegen", sagt Romina Korrenz. Mit Handzeichen verständigen sich die Bauarbeiter an der Brücke mit dem Kranfahrer, manchmal wird laut gerufen, während er die Träger langsam durch die Luft manövriert.

Damit an diesem Wochenende alles funktioniert, sind der Baumaßnahme viele Planungen vorausgegangen. Die Brücke muss beispielsweise hoch genug sein für den Lastwagenverkehr auf der Friedrich-List-Allee, die Landschaft musste untersucht werden. Schon Jahre im Voraus gab es Baugrunduntersuchungen: "Man kann nicht auf jedem Boden das gleiche Bauwerk bauen", sagt Korrenz Über die ganze Strecke der B221 neu ist der Boden sehr unterschiedlich. Hier an der Friedrich-List-Allee ist er eher sandig und weniger tragfähig.

Wenn die Träger aufgelegt sind, wird die Brücke Beton beschichtet. Stahl verbindet die einzelnen Bauteile. Es ist ein großes Stecksystem. "Die Zusammenarbeit mit Stahl- und Betonbau ist sehr wichtig", sagt Michael Tholen, Geschäftsführer der Bauunternehmung Tholen, die für den Brückenbau engagiert wurde. 15 Mitarbeiter seiner Firma arbeiten am Bau der Brücke mit, vor Ort und im Hintergrund, damit die Fertigbauteile von Florack in Heinsberg und dem Stahlhersteller Züblin verbaut werden können.

In rund zwei Monaten soll der Überbau der Brücke über die Friedrich-List-Allee fertig sein. Eine Sperrung der Straße ist für die weiteren Arbeiten nicht vorgesehen. Möglichst wenig Beeinträchtigung für den Straßenverkehr soll es geben. Es ist dann die dritte Brücke, die steht. Die Überführung am Weidbruchsweg zwischen Myhl und Gerderath ist bereits fertiggestellt, die Überführung des Myhlerfeldes ist fast fertig. In Kürze sollen die Arbeiten für drei weitere Brücken beginnen: Über zwei Wirtschaftswege südöstlich von Myhl und die Überführung der Altmyhler Straße. Die Straßenbauarbeiten laufen laut Straßen NRW ebenfalls gut.

(anek)
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