Wegberg Planen für eine Gesellschaft im Wandel

Wegberg · Der Rat der Stadt Wegberg will seinen Blick in die Zukunft richten. Mit einem Masterplan soll sich die Stadt rüsten, um Wohnen, Leben, Arbeit, Freizeit, Einkaufen und Verkehr mit Blick auf die demografische Entwicklung zu organisieren.

 Der Rat der Stadt Wegberg wünscht sich einen Masterplan für den Siedlungsschwerpunkt Wegberg. Das Thema stand nun im Fachausschuss auf der Tagesordnung im Rathaus.

Der Rat der Stadt Wegberg wünscht sich einen Masterplan für den Siedlungsschwerpunkt Wegberg. Das Thema stand nun im Fachausschuss auf der Tagesordnung im Rathaus.

Foto: UWE HELDENS

Ein Masterplan für den Siedlungsschwerpunkt Wegberg, das wünscht sich der Stadtrat. Wie dieser Plan, der Wohnen, Leben, Arbeit, Freizeit, Einkaufen und Verkehr in Anbetracht der demografischen Entwicklung und der sich verändernden Gesellschaft innerhalb des Grenzlandrings fördern und verbessern soll, tatsächlich einmal aussehen wird, das ist noch offen. Noch sind Rat und Verwaltung auf der Suche nach einem externen Planer, der dieser Aufgabe übernimmt. Drei interessierte Planungsbüros hatten sich angeboten.

Nachdem sich im September auf Einladung der Wegberger Verwaltung das Büro Stadt- und Regionalplanung aus Köln vorstellen durfte, gab der Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung bei seiner jüngsten Sitzung auf Wunsch der Politik zwei weiteren Interessenten die Gelegenheit, sich und ihr Konzept vorzustellen: das international wirkende Unternehmen ASTOC aus Köln und das eher regional ausgerichtete Büro BKR aus Aachen.

Beide Unternehmen wiesen auf ihre bisherigen planerischen Leistungen hin, wie etwa den Masterplan für die Hafencity Hamburg und Planungen für Moskau (ASTOC) oder den gesamtstädtischen Masterplan für Aachen und Planungen der Braunkohlenfolgelandschaft Indeland (BKR).

Die Vorstellungen der Konzepte mussten zwangsläufig abstrakt bleiben. Es gelte, eine Verbindung zu finden zwischen den vielen kleinteiligen Flächen im Plangebiet und der 22 Hektar großen Fläche bei Gerichhausen, die entwickelt und in das Gesamtbild integriert werden muss. Darin sahen beide Büros die große Herausforderung. Selbstverständlich werde im Planungsprozess die Politik eingebunden und würden die Bürger bei Versammlungen informiert und um ihre eigenen Ideen gefragt.

Ob sich Rat und Verwaltung letztendlich für ASTOC entscheidet, das 60 Mitarbeiter hat und einen Planungszeitraum von 16 Wochen schätzt, oder für BKR, das zwölf Mitarbeiter hat, mit einem Verkehrsplanungsbüro zusammenarbeitet und einen Zeitraum von zehn Monaten annimmt, blieb nach der Ausschusssitzung offen. Vielleicht kommt ja auch das dritte Planungsbüro Stadt- und Regionalplanung zum Zuge. Die nach der Tagesordnung vorgesehene Auftragserteilung wurde nichtöffentlich in die Entscheidungsgewalt des Stadtrates verschoben. Die im Haushalt bereitgestellten Beratungskosten in Höhe von 40.000 Euro sollen ausreichen.

Eine Zeitschiene gibt es nicht. Kernstück und Schwerpunkt des Masterplans werde sicherlich die Erschließung des großen Areals in Gerichhausen sein, wie der Technische Beigeordnete Rudolf Fabry nach der Sitzung erläuterte. Dort könnten bis zu 600 Wohnhäuser gebaut werden. "Die verkehrstechnische Anbindung und die Eingliederung an die bestehende Infrastruktur sind zu lösende Aufgaben", sagte Fabry. Wichtig sei es, bei diesem Neubaugebiet eine Identifikation mit der Stadt Wegberg herzustellen. Es dürfe keine Schlafstadt ohne Bezug zum Siedlungsschwerpunkt entstehen, hatten Bernd Naky von BKR und Professor Oliver Hell von AsTOC im Ausschuss betont.

(kule)
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