Wegberg Mireo dreht Testrunden in Wildenrath

Wegberg · DB Regio bestellt 57 Regionaltriebzüge der neuen Zugplattform Mireo. Das Fahrzeug soll im Netz der S-Bahn Rhein-Neckar zum Einsatz kommen.

 Der Mireo wird, nachdem er im PCW Wildenrath in Betrieb genommen wurde, als S-Bahn-Fahrzeug im Rhein-Neckar-Gebiet eingesetzt. Die dreiteiligen Züge verfügen über 200 Sitzplätze.

Der Mireo wird, nachdem er im PCW Wildenrath in Betrieb genommen wurde, als S-Bahn-Fahrzeug im Rhein-Neckar-Gebiet eingesetzt. Die dreiteiligen Züge verfügen über 200 Sitzplätze.

Foto: Siemens

Die DB Regio AG hat bei Siemens 57 dreiteilige Züge vom Typ Mireo bestellt. Nach dem Produktlaunch im Sommer 2016 ist dies bereits die zweite Bestellung für Fahrzeuge der neuen Regional- und Pendlerzug-Plattform von Siemens. Die gute Nachricht für das Unternehmen ist auch eine erfreuliche für den Standort Wildenrath: "Gebaut werden die Züge im Siemens-Werk in Krefeld, getestet und in Betrieb genommen werden sie im Siemens Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath (PCW)", erklärt Siemens-Sprecher Georg Lohmann.

Die Inbetriebnahme soll in zwei Stufen erfolgen: Die Linien in Baden-Württemberg und dem südlichen Hessen starten im Dezember 2020, die überwiegend in Rheinland-Pfalz liegende Strecke Mannheim-Mainz soll im Dezember 2021 in Betrieb genommen werden. "Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, das uns DB Regio mit diesem Folgeauftrag entgegenbringt. Für den Mireo, die neueste Generation unserer Regionalzüge, ist dies ein weiterer, wichtiger Meilenstein. Der Mireo verbindet Leistungsstärke, Fahrgastkomfort und höchste Flexibilität über den gesamten Lebenszyklus hinweg", sagt Sabrina Soussan, Leiterin des Geschäfts mit Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen sowie Lokomotiven. Der Mireo wird als S-Bahn-Fahrzeug im Rhein-Neckar-Gebiet auf den künftigen Linien der S5, S6, S8 und S9 eingesetzt. Außerdem wird er als "Murgtäler Radexpress" auf der Strecke zwischen Mannheim und Baiersbronn verkehren. Auftraggeber dieser Verkehre sind das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV RLP Süd) sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN).

 Der Fahrgastraum wird durch helle Farben dominiert. Es wurde ein möglichst durchgehender Großraum konzipiert. Bei der Gestaltung des Interieurs hat Hersteller Siemens scharfe Ecken und Kanten vermieden. Die transparente Innenraumstruktur soll für eine komfortable Reise-Umgebung sorgen.

Der Fahrgastraum wird durch helle Farben dominiert. Es wurde ein möglichst durchgehender Großraum konzipiert. Bei der Gestaltung des Interieurs hat Hersteller Siemens scharfe Ecken und Kanten vermieden. Die transparente Innenraumstruktur soll für eine komfortable Reise-Umgebung sorgen.

Foto: Siemens

Bevor die Mireo-Fahrzeuge ausgeliefert werden, stehen zahlreiche Testfahrten im Wildenrather Zuglabor auf dem Programm. Erst Mitte Juli hatte Siemens im Prüfcenter Wegberg-Wildenrath (PCW) den ersten Prototyp des Rhein-Ruhr-Express-Zuges (RRX) vorgestellt. Siemens liefert 82 RRX-Züge und übernimmt die Wartung für 32 Jahre. Gesamtauftragsvolumen: 1,7 Milliarden Euro. Alle 82 RRX-Züge werden vor der Auslieferung in Wildenrath getestet. Bis 2020 wird Siemens in Wildenrath an diesem Prüfauftrag arbeiten. Auch der ICE 4 wird noch bis 2024 im PCW Wildenrath auf Herz und Nieren geprüft. Zurzeit rollen auch der Eurostar, Fahrzeuge für die Thameslink-Route in Großbritannien und die britische Eisenbahngesellschaft South West Trains sowie Straßenbahnen für Riad (Saudi-Arabien) und Katar (Avenio) über die Wildenrather Testgleise. 400 Menschen arbeiten in Europas modernstem Prüfzentrum für Schienenfahrzeuge in Wildenrath (PCW).

Nach der Auslieferung der Mireo-Fahrzeuge gehen diese in das Eigentum einer Landesgesellschaft über und werden für die Dauer des Verkehrsvertrages von 14 Jahren von DB Regio gepachtet, teilt Siemens mit. Der Mireo ist als skalierbarer Gliederzug konzipiert. Durch die neue aerodynamische Gestaltung und das laufruhige Drehgestell werde eine Geräuschreduzierung erreicht. Die Leichtbauweise, energieeffiziente Komponenten und ein intelligentes Bordnetzmanagement führen zu einem um 25 Prozent reduzierten Energieverbrauch im Vergleich zu Vorgängerfahrzeugen. Auf Basis der Vorgaben der öffentlichen Auftraggeber habe die DB Regio AG bei den Fahrzeuganforderungen besonderes Augenmerk auf den Fahrgastkomfort gelegt: Die dreiteiligen Züge verfügen über 200 Sitzplätze, zugleich stehen Mehrzweckbereiche für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen zur Verfügung. Das Fahrzeug ermöglicht niveaugleiches Ein- und Aussteigen an allen Bahnsteigen mit 76 Zentimeter Höhe. Hinzu bietet der Mireo laut Siemens seinen Fahrgästen WLAN an Bord, umfangreiche Fahrgastassistenz und -informationssysteme, sowie modernste Sicherheitsüberwachungssysteme.

(RP)
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