Wegberg Mensa im Schulzentrum vor dem Aus?

Wegberg · Nur 60 Schüler nutzen täglich die Mensa im Wegberger Schulzentrum. Für die Firma SpeiseZeit als Betreiber ist das zu wenig - sie hat zum 31. Mai 2015 gekündigt. Wie es nun weitergehen soll, darüber berät heute der Bildungsausschuss.

 Weil zuletzt zu wenige Schüler die Mensa nutzten, hat der Caterer seinen Vertrag zum 31. Mai 2015 gekündigt. Seit Ende 2014 werden die Speisen nicht mehr von der Stadt subventioniert und kosten pro Essen einen Euro mehr.

Weil zuletzt zu wenige Schüler die Mensa nutzten, hat der Caterer seinen Vertrag zum 31. Mai 2015 gekündigt. Seit Ende 2014 werden die Speisen nicht mehr von der Stadt subventioniert und kosten pro Essen einen Euro mehr.

Foto: JÜRGEN Laaser

Insgesamt 1777 Schüler besuchen zurzeit die drei weiterführenden Schulen im Wegberger Schulzentrum. Nur 60 davon, also gerade einmal 3,5 Prozent der Schüler der weiterführenden Schulen, - Lehrer und Schulleitungen nicht eingerechnet - bestellten in den vergangenen drei Monaten täglich ein Essen in der Schulmensa. Zu wenig für die Firma SpeiseZeit GmbH, die das Essen für die Mensa in Wegberg liefert. Weil der Betrieb nicht mehr wirtschaftlich zu führen sei, hat das Unternehmen nun von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht und steigt zum 31. Mai 2015 aus. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Mit diesem Problem werden sich heute Abend die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur, Soziales und Sport beschäftigen. Erst im November 2014 hatte der Ausschuss beschlossen, den Betrieb der zentralen Mensa im Schulzentrum weiterhin an die Firma SpeiseZeit GmbH zu vergeben, jedoch ohne dass die Speisen - wie bis Ende 2014 praktiziert - mit einem Euro pro Essen von der Stadt subventioniert werden. Die Subventionierung war notwendig geworden, weil die Essenszahlen nicht so hoch waren wie ursprünglich erhofft. Nachdem diese finanzielle Unterstützung mit Ablauf des alten Vertrages beendet ist, mussten Schüler seit Anfang 2015 mehr zahlen. Ein Hauptgericht kostet nun zwischen 3,10 und 3,60 Euro. In den Vertrag wurde der Passus mit aufgenommen, dass für die Verwaltung bei Unzufriedenheit über die Mittagsverpflegung die Möglichkeit der Kündigung mit einer Frist von acht Wochen zum Monatsende besteht. Gleiches gilt für den Auftragnehmer bei nachgewiesener Unwirtschaftlichkeit. Von letzter Möglichkeit hat die Firma SpeiseZeit GmbH nun Gebrauch gemacht, da der Betrieb unwirtschaftlich sei, auch, wenn man die Kioskeinnahmen berücksichtigt. Als Nachweis hat das Unternehmen nach Angaben der Verwaltung eine betriebswirtschaftliche Auswertung des Steuerberaters vorgelegt.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und Mitarbeitern von SpeiseZeit in der Vergangenheit mehrfach versucht, die Bedingungen vor Ort zu verbessern und die Wünsche der Schüler soweit wie möglich zu berücksichtigen. "Nach Ansicht der Verwaltung besteht offensichtlich bei den Schülern in Wegberg weder der Wunsch noch der Bedarf nach einem geregelten Mensa-Essen zu akzeptablen Preisen", bilanziert Thomas Zybell von der Stadtverwaltung nun. Die Verwaltung sehe aufgrund der bisherigen Entwicklung keine Möglichkeit, vor den Sommerferien einen neuen Betreiber für die Schulmensa in Wegberg zu finden. Mehr noch: Die Verwaltung bezweifelt jetzt sogar, dass die Mensa dauerhaft sinnvoll und wirtschaftlich betrieben werden kann.

Die Mitglieder des Bildungsausschusses sollen die Verwaltung heute beauftragen, Gespräche mit den weiterführenden Schulen, der Erich Kästner Grundschule und weiteren Caterern hinsichtlich der zukünftigen Nutzung der Mensa und der Mittagsverpflegung zu führen.

(RP)
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