Wegberg Kunstvolle Zupf- und Tasteninstrumente nach Maß

Wegberg · Langjährige Erfahrung und einen vielfältigen Wissensschatz bringt Zupfinstrumentenbau-Meister Christoph Pesch in die Anfertigung der unterschiedlichen Instrumente ein.

Christoph Pesch geht in erster Linie als Musiker an den Bau der vielen unterschiedlichen Instrumente heran. Er möchte es jedem Musiker ermöglichen, Gefühle bestmöglich zum Klingen zu bringen. Das Gehör sei ebenso wichtig wie Musikalität, sagt er beim RP-Besuch in der Gemeinschafts-Werkstatt in Heinsberg-Scheifendahl, die er mit Möbel-Restaurator Holger Jurgeleit betreibt. Wichtig sei zudem ein gutes Gespür für sein Gegenüber, um ein individuell passendes Musikinstrument zu schaffen, das dessen Ansprüchen und Wünschen gerecht wird.

Das Bedürfnis, durch Musik Gefühle auszudrücken und dies ebenso anderen zu ermöglichen, ist für den Zupfinstrumentenbau-Meister Impuls und Inspiration zugleich. Vor allem mit einem für ihn gebauten individuellen Instrument sei der Musiker in der Lage, im Spiel seine eigene Persönlichkeit einzubringen. Peschs Tätigkeit als Instrumentenbauer und Komponist hat sich wie selbstverständlich aus seinen langjährigen musikalischen Aktivitäten ergeben. Als Kind fing er mit dem Spiel von Flöte und Mundharmonika an, dem eine kleine Orgel, Klavier, Schlagzeug, Bass-Gitarre und Gitarre folgten.

"Zuhause haben wir viel zusammen musiziert und gesungen", erzählt der Arsbecker, "ich habe ohne Druck gelernt und mich durch die Musikwelt durchgespielt." Später fing er an zu komponieren. Das solide Fundament zur heutigen Tätigkeit legte er zunächst mit einer Schreiner-Lehre, der eine Ausbildung zum Klavier- und Cembalo-Bauer folgte. Im Anschluss zog die Familie Pesch nach Nordbayern, wo er nach sechs Jahren Anstellung als Gitarrenbauer Staatspreis und Goldmedaille für besondere Leistungen in der Prüfung zum Meister des Zupfinstrumentenbaus errang. Seit dem Jahr 2003 ist Christoph Pesch selbstständig - zunächst am Wohnsitz in der fränkischen Schweiz im Norden von Bayern. Nach dem Umzug 2014 zurück in die niederrheinische Heimat nahm er seine Arbeit vor ein paar Monaten in der Werkstatt in Scheifendahl wieder auf.

"In meiner Tätigkeit ist es mir möglich, mein großes Wissen aus den verschiedenen Ausbildungen zu verbinden", meint er. Für den Bau von Gitarren, Mandolinen, Handharfen, Hackbrettern, Streichpsaltern oder Cembalos verwendet er heimische Hölzer. Obst- oder Nussbaum, Ahorn oder (Moor-)Eiche verarbeitet er für den stabilen Korpus der Gitarre und für die dünne Decke des Instruments Fichtenholz. Für die einzelnen Arbeitsschritte nutzt er eine große Auswahl an Werkzeug: Von Stecheisen, Raspel, Säge über Hobel und spezielle Maschinen ist alles vorhanden. Eine individuelle, auf den Musiker zugeschnittene Ausführung erreicht er durch Variabilität bezüglich Material, Größe und Form sowie kunstvolle Schnitzereien, die er ergänzt und unterschiedliche Intarsien.

(cole)
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