Wegberg Künstlerische Qualität und Vielfalt

Wegberg · Das anspruchsvolle Niveau der Kunst-Offensive im schönen Ambiente des ehemaligen Klosters hat sich bei Besuchern und Künstlern über die Landesgrenzen herumgesprochen: Sie kommen auch aus den Niederlanden und aus Belgien.

 Der Belgier Maarten Vaessen (l.) erklärte den Besuchern die Kunstwerke in seinem mobilen Atelier. Eiserne Skulpturen, Kieselsteine aus der Maas und massive Holzstämme drücken seine Vorliebe für Urmaterialien aus.

Der Belgier Maarten Vaessen (l.) erklärte den Besuchern die Kunstwerke in seinem mobilen Atelier. Eiserne Skulpturen, Kieselsteine aus der Maas und massive Holzstämme drücken seine Vorliebe für Urmaterialien aus.

Foto: Jürgen Laaser

Einen Balanceakt zwischen Altbewährtem und Moderne stellte der Beitrag von Maarten Vaessen dar. Im Klostergarten hatte er einen Bauwagen als mobile Galerie aufgestellt. Eiserne Skulpturen in Kombination mit Kieselsteinen aus dem Grenzfluss Maas oder massiven Holzstämmen drückten seine Vorliebe für Urmaterialien aus. "Bull", "Das Gespräch" oder "Der Wächter" - eine mit Helm und Schild ausgestattete aufrechte Figur - hatte er die Werke genannt. Auf einer alten Schreibmaschine konnten die Kunst-Freunde ihre E-Mail-Adresse eintippen, um einen Newsletter zu erhalten. Auf den Buchstaben ä hatte er das @-Zeichen geklebt.

Die Idee stellte eine Möglichkeit dar, Kontakt mit einem der 29 Künstler der 9. Kunst-Offensive zu halten. Ums gegenseitige Kennenlernen ging es bei der großen Vielfalt an Techniken und Werken aus Malerei, Objekten und Fotografie in erster Linie, wobei rund ein Drittel Erstteilnehmer, die zehn Künstler der Atelier-Etage sowie neun Bekannte im Kloster und Garten ausstellten. Auch Schirmherr Michael Stock hatte am Samstag viel Zeit für einen Rundgang mit Gesprächen mitgebracht. Folkmar Pietsch von der veranstaltenden Projektgruppe berichtete von guter Resonanz sowohl vonseiten der Kreativen als auch Kunstinteressierten angesichts der großen Vielfalt des Ausgestellten. Im Garten waren neben Vaessens Werken Malerei und Skulpturen zu sehen - dabei gab eine großzügigere Hängung einzelnen Künstlern mehr Raum. Einen Hinweis auf ihr Modell hatte beispielsweise Monika Eßer mit drei kleinen auf dem Boden liegenden Hasen gegeben. Im großformatigen Bild darüber hatte sie mittels Mischung der Grundfarben gelb, rot und blau sowie Hinzunahme von Weiß eine verspielte Komposition in Öl erstellt. Witzige Elemente, Still-Leben, Informelles und teils regionale Landschaften gehörten zur Motiv-Wahl der anderen Ausstellenden. Im Klostergebäude drehte sich auf mehreren Etagen bis zu den ehemaligen Klosterzellen im Obergeschoss - dem Domizil der ansässigen Kunstschaffenden - ebenso alles um Kunst in unterschiedlichster Form. Professor Dieter Crumbiegel hatte Kunstharz und Öl flächig und stark farbig auf Leicht-Stoffplatten aufgetragen. Petra Plum stellte großformatige Aktmalerei im Treppenhaus aus. Beim Fotografen Dr. Burkhard Schmidt ging es in faszinierenden schwarz-weißen und monochromen, dicht inszenierten Aufnahmen um die Zeit zwischen der Abenddämmerung und dem Morgen.

Mittels Kohlenstaub hatte in einem anderen Raum ein Künstler Foto-Ausschnitte auf gegossenen Marmorplatten fixiert. Zusammen mit Zeichnung und Malerei schuf er vielschichtige Straßengeschichten mit überraschenden Details. In der obersten Etage gaben neue Materialien und kreative Ansätze Anlass, einen Folgebesuch abzustatten.

(cole)
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