Wegberg Klinkum: 17 Alleebäume werden abgeholzt

Wegberg · 17 von insgesamt 37 Bäumen an der Alten Landstraße in Klinkum werden demnächst gefällt. Die Bäume sind nicht mehr standsicher.

Es ist ein wunderbares Bild, wenn im Frühjahr die großen Alleebäume an der Klinkumer Durchfahrtsstraße, der Alten Landstraße, in voller Blüte stehen. Daher dürfte diese Mitteilung der Stadtverwaltung einige traurig stimmen: Weil das Wurzelwerk der Bäume von einem schädlichen Pilz befallen ist, muss fast jeder zweite Baum abgeholzt werden. Das soll schon in den nächsten Tagen geschehen. Neue Bäume werden nicht gepflanzt.

Die Stadt informierte über die geplanten Abholzungsmaßnahmen am Dienstagabend während der Sitzung des Bauausschusses im Wegberger Rathaus. Bei den Bäumen handelt es sich um Blutpflaumen. Die Alleebäume haben ein Alter von 35 bis 40 Jahre und stehen seit rund 30 Jahren an ihrem jetzigen Standort. Insgesamt stehen noch 37 Bäume in dem Bereich, der von der Stadt Wegberg gepflegt wird. Schon während der vergangenen Jahre waren immer wieder einzelne Bäume gefällt worden, da ihre Standsicherheit nicht mehr gegeben war. Grund hierfür war nach Angaben der Stadtverwaltung meistens der schlechte Standort und vor allem eine pilzliche Infektion mit dem sogenannten Pflaumen-Zunderschwamm. Mittlerweile sei fast der gesamte Bestand mit dem schädlichen Baumpilz infiziert, auch wenn noch nicht an jedem Baum Pilzfruchtkörper sichtbar seien. 17 Bäume hält der städtische Baumkontrolleur nicht mehr für bruch- und standsicher, was wiederum die Verkehrssicherheit gefährdet. "Diese 17 Bäume verteilen sich auf die gesamte Länge der Ortsdurchfahrt und müssen in Kürze gefällt werden", erklärte Baubetriebshofleiter Ingmar Pape. Die Baumwurzeln werden nach der Fällung ausgefräßt.

Eine Neubepflanzung ist nicht vorgesehen. Das erklärt die Verwaltung wie folgt: Zum Einen bestehe aufgrund der anderen, noch stehenden Bäume aus dem Altbestand ein enormer Befallsdruck, weshalb neu gepflanzte Bäume innerhalb kürzester Zeit ebenfalls befallen werden könnten. Zudem sei bei pilzlichen Schaderregern an Bäumen davon auszugehen, dass sich Pilzsporen im Boden ablagern, und auch von dieser Seite aus zu einem Befall an Jungbäumen führen können. Zum Anderen wäre die Vorbereitung der neu entstehenden Baumstandorte derart aufwendig, dass dies aus Sicht der Verwaltung nicht mit der aktuellen, finanziellen Lage der Stadt Wegberg zu vereinen ist. Technischer Beigeordneter Rudolf Fabry erklärte außerdem, dass die Bäume vor rund 30 Jahren auf der Fläche des Gehwegs gepflanzt wurden. "Darüber war der Landesbetrieb Straßen NRW als Baulastträger nie sehr glücklich", sagte Fabry.

Stefan Klein (SPD) regte dennoch an zu prüfen, ob eine alternative Bepflanzung möglich sei, schließlich sei Wegberg die Stadt im Grünen. Auch Tobias Arndt (Grüne) sprach sich dafür aus, als Ersatz für die zu fällenden Bäume neue Pflanzen zu setzen, notfalls auch an anderer Stelle im Stadtgebiet.

CDU-Ratsherr Georg Gellissen, der in Klinkum wohnt, berichtete, dass die Anwohner der Alten Landstraße das Abholzen der Bäume "zum Großteil begrüßen" würden. Das herabfallende Laub der Bäume habe im Herbst schließlich für jede Menge Dreck in den Vorgärten und auf dem Geh- und Radweg gesorgt.

Mitarbeiter des Bauhofs werden die 17 Bäume nach Angaben der Stadtverwaltung in den nächsten Tagen fällen.

(RP)
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