Wegberg Kita "Farbenfroh" feiert 40-Jähriges

Wegberg · Die ersten Kinder kamen 1975, seitdem hat sich im Klinkumer Städtischen Kindergarten einiges verändert: Die Konstante in der Einrichtung ist seit vier Jahrzehnten Erzieherin Franziska "Sissi" Kamps. Gefeiert wurde auf dem "Jahrmarkt".

 Einrichtungsleiterin Nina Hoffmann erkundet mit den Kindern des Städtischen Kindergartens in Klinkum das Karussell. Den 40. Geburtstag feierten die Kinder mit ihren Eltern und Erzieherinnen groß.

Einrichtungsleiterin Nina Hoffmann erkundet mit den Kindern des Städtischen Kindergartens in Klinkum das Karussell. Den 40. Geburtstag feierten die Kinder mit ihren Eltern und Erzieherinnen groß.

Foto: JÜRGEN LAASER

Wo früher im Matsch mit Sand oder mit selbstgebauten Eisenbahnen gespielt wurde, gibt es heute eine moderne Spielzeugvielfalt zu entdecken: Viele Kinder aus Klinkum und Umgebung haben bereits die Türschwelle des Städtischen Kindergartens "Farbenfroh" überquert. Erzieherin Franziska Kamps, die hier jeder "Sissi" ruft, hat jedes dieser Kinder gesehen. Sie kennt die 40-jährige Geschichte des Kindergartens, in der sich die Räume, aber vor allem die Anforderungen an die Betreuer geändert haben: "Früher gab es Maltische und die Sandgrube. Heute sind die Kinder viel anspruchsvoller", sagt Kamps am Rande der Feier zum Dienst- und Kindergartenjubiläum, zu dem sich das Gelände im Herzen Klinkums in einen bunten Jahrmarkt verwandelt hatte.

Im Jahr 1975 öffnete der Kindergarten mit zwei Gruppen und insgesamt 60 Kindern. Viele dieser "Pioniere" waren zum Jubiläum an den Ort zurückgekehrt, an dem damals die Weichen für ihr weiteres Leben gestellt wurden. Denn das hat im Städtischen Kindergarten "Farbenfroh" höchste Priorität: "Mir ist es ganz wichtig, gute Vorschularbeit zu leisten", sagte Franziska Kamps (58). In den Anfangsjahren sei das eher eine intuitive Sache gewesen. Mittlerweile gibt es nicht mehr nur Spielräume in Kindergärten, sondern "Bildungsinseln", die obendrein nach pädagogischen Konzepten gestaltet und konzipiert sind. In Klinkum bestimmt die "situationsorientierte Theorie" die Tagesplanung: Das heißt, dass die wechselnden Jahreszeiten, Feste und Feiertage Inspiration für die spielerischen Arbeiten der Kinder sind.

Der Wasserspielbereich und die eigene Turnhalle stehen den Kindern zum Toben zur Verfügung. Im Garten des über 500 Quadratmeter großen Areals ist ausreichend Freifläche, auf der neue Schaukeln oder Klettergerüste stehen. Diese Flächen entstanden unter anderem 2011 nach dem großen Umbau. Seitdem können auch Kinder unter drei Jahren betreut werden. In dem 45-seitigen Konzept des Kindergartens sind diese Flächen gemeint, wenn die Förderung des "natürlichen Bewegungsdrangs" aufgeführt wird. Der kostspielige Umbau sei "wichtig und richtig" gewesen, sagte Erzieherin Kamps. Das entspricht auch dem Leitsatz im Kindergarten "Farbenfroh", frei nach Astrid Lindgren. Die Autorin forderte genügend Spielzeit für Kinder, denn diese Zeit bringe "Schätze mit sich, aus denen man sein ganzes Leben schöpfen kann".

Zum besonderen Anlass des 40-Jährigen, lockte es viele Ehemalige zurück zu den Wurzeln. Vertreter der Stadt Wegberg, Eltern und viele Kinder feierten gemeinsam auf dem großen "Jahrmarkt". Zwischen "Hau den Lukas", über Dosenwerfen, einer riesigen Giraffen-Hüpfburg und zwei Kasperle-Theaterstücken, zeigte sich in der Cafeteria die Verbundenheit: fast 40 leckere Kuchen wurden von den Besuchern gespendet.

Als die Kinder das selbst geschriebene Geburtstagslied gesungen und "Sissi" Kamps einen Strauß frischer Hortensien von Leiterin Nina Hoffmann überreicht bekommen hatte, versprach die Erzieherin, noch ein paar Jahre zu bleiben. Sie wolle den Kindern weiterhin ein gutes Sozialverhalten vermitteln und sie "so gut wie möglich auf das Leben vorbereiten".

(jessi)
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