Wegberg Heimat in Text und Bild

Wegberg · Der Historische Verein stellte die Bücherbörse in der Wegberger Mühle unter das Thema "Heimat - 1050 Jahre Wegberg". Lesungen der Autorengruppe "SiebenSchreiber" standen auf dem Programm.

 Renate Bürger im Gespräch mit einem Besucher der Bücherbörse in der Wegberger Mühle. Der Historische Verein Wegberg hat besonders viele Bücher und Schriften zur Ortsgeschichte im Angebot.

Renate Bürger im Gespräch mit einem Besucher der Bücherbörse in der Wegberger Mühle. Der Historische Verein Wegberg hat besonders viele Bücher und Schriften zur Ortsgeschichte im Angebot.

Foto: Jürgen Laaser

Mehrere Tischreihen mit geschichtlichen Büchern sowie Schriften zur Ortsgeschichte standen den Besuchern bei der Bücherbörse des Historischen Vereins in der Wegberger Mühle zum Stöbern zur Verfügung. Ein Angebot, das zahlreiche Besucher wahrnahmen. Mit ein paar Schritten die Treppe hoch konnten sie sich einen Eindruck von der Bestandsbibliothek mit regionaler und überregionaler Literatur verschaffen.

Die jährliche Bücherbörse hatten die Mitglieder unter das Thema "Heimat - 1050 Jahre Wegberg" aus eben diesem Anlass gestellt. Die Autorengruppe "SiebenSchreiber" griff es in zwei Lesungen auf. "Die heutigen Besucher und Besucher unserer Bibliothek haben die Möglichkeit, näheres über die eigene Heimat zu erfahren", sagte Vereinsmitglied Renate Bürger, "viel über die einzelnen Ortsteile." Beispielsweise über Moorshoven, wo sie selbst geboren wurde. "Meine Mutter war mit den älteren Geschwistern aus Ostpreußen hergekommen und mein Vater kam aus der Gefangenschaft in Kanada nach." In welchem Maße weitergegebene Informationen zur eigenen Identitätsfindung beitragen, hatte sie selbst erfahren. So erzählte Ortschronist Anton Vasters ihr von seiner Begegnung mit dem heimkommenden Familienvater, der ihn nach dem Weg zu seinen Angehörigen fragte. Die Erzählung hatte sie persönlich sehr berührt. Bereits zu dieser Zeit habe Vasters viel zur Ortsgeschichte geforscht und zusammengetragen. Ein Ordner in der Bibliothek zeugt vom Engagement. "Wenn man aus einer Familie kommt, die nicht im Ort ansässig war, ist es sehr identitätsfördernd, Dinge darüber zu erfahren, wie der Ort gewachsen ist", meinte Bürger. Zu wissen, warum Menschen etwas tun oder wie sich Vereine entwickelten. Ebenso sei es für Alteingesessene schön, in dem Umfang Informationen zu bekommen. Und solche Fakten seien nicht im Internet zu finden.

Zusätzlich zu den schriftlichen Aufzeichnungen stehen Interessierten die Mitglieder des Historischen Vereins mit ihrem Expertenwissen Rede und Antwort oder sie kennen Zeitzeugen. Hermann-Josef Heinen pflegt Beziehungen zum Ortsteil Rath-Anhoven. Karl Bertrams kann zum Dritten Reich oder zur Nachkriegszeit Auskunft geben. Rechnungsführer und Stadtarchivar Thomas Düren vermittelt Wissen zur Stadtgeschichte: so etwa Käufern eines alten Hauses Einzelheiten zu dessen Geschichte. Der Verein wünscht sich, dass noch mehr Menschen das umfangreiche Angebot nachfragen.

Mit eigenen Texten griffen die "SiebenSchreiber", mit denen der Verein seit mehreren Jahren zur Bücherbörse kooperiert, den Heimatgedanken auf. Heimat könne man mit allen Sinnen wahrnehmen, führte Autor Dr. Günter Arnolds anhand von Beispielen aus. Besonders stark sei das Heimatgefühl, wenn sich wie beim Merbecker Kartoffelfest mehrere Komponenten gleichzeitig einstellten. Gedanken über den eigenen Heimatort, zu dem die Autoren weitere literarische Beiträge verfassten.

(cole)
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