Wegberg Heidelberger Schotten beim Stadtmusikfest

Wegberg · 13 Mitglieder der Heidelberger Drum & Pipe Band machten den St. Rochus-Musikanten ihre Aufwartung.

In der Arsbecker Mehrzweckhalle zogen die weit gereisten Frauen und Männer in ihren karierten Kilts mit Dudelsäcken und großen Trommeln viele erstaunte Blicke auf sich, als sie beim feierlichen Geburtstagsempfang die Halle in Beschlag nahmen. Seit vielen Jahren verbindet die Gastgeber und die Heidelberger Hobbymusiker eine herzliche Freundschaft. Für Michel Weuthen, Sohn des St. Rochus-Gründers Hubert Weuthen, gilt sogar: "Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren." Wie in dem berühmten Spielfilm-Klassiker aus dem Jahr 1952 mit Paul Hörbiger verliebte sich der junge Arsbecker in eine Heidelbergerin, zog um - und wird in ein paar Monaten zum ersten Mal Vater. Ehefrau Paula gehört wie er der Drum & Pipe Band an.

Für Hubert Weuthen, der 50 Jahre lang die Geschicke der St. Rochus-Musikanten lenkte, brechen nun ruhigere Zeiten an. Der Vollblutmusiker, der auch den Wegberger Musikzug sowie den Fanfarenzug Arsbeck-Büch aus der Taufe hob, dankte ab, um sich nach eigenem Bekunden künftig mehr um Ehefrau Gisela kümmern zu können. Seine St. Rochus-Musikanten dankten ihm mit einem Urlaubsgutschein im Wert von 300 Euro für eine Reise an die Mosel.

Auch Tochter Melanie Weuthen überraschte ihn. Mit Mario Herzberg, dem neuen musikalischen Leiter des achtköpfigen Ensembles, hatte sie "Amazing Grace" auf der Trompete einstudiert.

Und weil "Berti" und seine Musikanten schon seit vielen Jahren die traditionelle Prinzengarde der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft (EKG) bei den närrischen Auftritten begleiten, holten die Karnevalsjecken aus der Erka-Stadt ihre blau-weißen Kostüme noch einmal heraus, obwohl der Hoppeditz schon längst begraben ist. Unter der versierten Leitung ihres Kommandanten Sascha Wesel präsentierten die Mitglieder der EKG-Prinzengarde ihren Sessionstanz.

Kristina Komainda führt jetzt die St. Rochus-Musikanten an. Die 31-Jährige, die schon seit 15 Jahren Musik macht, sagte zu, als Hubert Weuthen sie ansprach. "Du kannst gut reden" - mit diesen Worten überzeugte er die junge Mutter. "Bei einem akuten Notstand wird unser Berti aber noch mal aushelfen mit der Pauke", kündigte die Trompeterin aus Dalheim, die heute in Arsbeck zu Hause ist, an.

St.-Rochus-Musikerin Daniela Dörenkamp dankte Weuthen im Namen ihrer musikalischen Mitstreiter. Der inzwischen 69-Jährige habe viele Freundschaften zu Vereinen geknüpft, die bis heute Bestand haben. So werden regelmäßig Fahrten nach Esslingen, Ulm, Bad Windsheim und Schwenningen unternommen. "Das sind tolle Freundschaften", machte Dörenkamp in ihrer Ansprache deutlich.

In Zeiten, in denen sich vieles zum Negativen verändert habe und die Menschen immer weniger Zeit für Freizeitaktivitäten und Vereinsleben hätten, sei das, was Hubert Weuthen auf die Beine gestellt habe, um so wichtiger.

(cb)
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