Wegberg Grünes Licht für aktives Baulandmanagement

Wegberg · Stadt Wegberg will die kommunale Aufgabe des Baulandmanagements stärker wahrnehmen und auf die Baureifmachung Einfluss nehmen.

Die Stadt Wegberg beginnt in den nächsten Tagen mit der Vorbereitung für ein aktives Baulandmanagement. Das einstimmige Votum dazu gab jetzt der Grundstücksausschuss im Wegberger Rathaus. Den Kommentar von Georg Gellissen (CDU), dass dies zwar ein richtiger Schritt sei, der aber angesichts der vielfältigen Aktivitäten der Nachbarstädte auf diesem Gebiet etwa 20 Jahre zu spät käme, konterte Michael Stock mit den Worten: "Es brauchte halt erst einen SPD-Bürgermeister, um das aktive Baulandmanagement auch in die Tat umzusetzen."

Die Stadt Wegberg verfügt innerhalb des Grenzlandrings nur über wenige Grundstücke, die in ihrem Eigentum sind. Gleichzeitig hat die Frage nach bezahlbarem Wohnraum vor dem Hintergrund der Baulandpreise an Bedeutung gewonnen. Nun hofft die Stadt, dass sie darauf Einfluss nehmen kann, indem sie die kommunale Aufgabe des Baulandmanagements stärker wahrnimmt und steuernd auf die Baureifmachung Einfluss nimmt. Das Baulandmanagement befasst sich innerhalb der kommunalen Boden- und Liegenschaftspolitik besonders um Wohnbaulandstrategien sowie die Vorbereitung und Fortschreibung entsprechender Baulandbeschlüsse.

Viele Kommunen stehen vor der Aufgabe, die Mobilisierung von Flächen im Innenbereich zu forcieren und neue Baulandpotenziale zu erschließen. Dabei soll der Zugang zu Wohnraum auch für niedrigere Einkommensgruppen sichergestellt werden und die Planungsbegünstigten an den Folgekosten der Baulandentwicklung zu beteiligen. Ergebnis kann nach Darstellung der Stadtverwaltung ein entsprechender Baulandbeschluss sein, der immer wieder an Erfordernisse und Aufgaben anpasst wird. Solche Beschlüsse könnten auch soziale, ökonomische und ökologische Zielsetzungen beinhalten. Nach Auffassung der Wegberger Verwaltung ist es von großer Bedeutung, dass Grundstücksgeschäfte auch unter strategischen Gesichtspunkten gesehen werden. Der Grundstücksausschuss ist zuständig für die Vorberatung von Beteiligungsangelegenheiten und die Vorbereitung von Grundstücksgeschäften, soweit es sich bei den Grundstücksgeschäften nicht um Geschäfte der laufenden handelt. Es seien als Vorstufe Fragen wie die Bevorratung städtischer Grundstücke aber auch Fragen des Baulandmanagements zu behandeln.

Mit einem entsprechenden Ratsbeschluss könnte die Stadt an den Gewinnen teilhaben, die private Investoren und Bauträger bei Baugebieten erzielen. Außerdem könnte sie vermeiden, dass private Investoren sich das Eigentum an den Flächen, die im Masterplan als neue Wohnbauflächen vorgesehen sind, verschaffen oder den Preis als Konkurrenten der Stadt treiben.

(RP)
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