Wegberg Geschichten von "Micke Tring" und der heiligen Brigida

Wegberg · An der dritten Radtour "St. Martin on bike" haben 30 Pfarrangehörige teilgenommen. Es war eine kurze, aber informative und schöne Tour - bei trockenem Wetter und blauem Abendhimmel.

 In Klinkum machten die Radfahrer erstmals Station, hielten dann inne am Dorfkreuz in Bischofshütte.

In Klinkum machten die Radfahrer erstmals Station, hielten dann inne am Dorfkreuz in Bischofshütte.

Foto: PFARRE WEGBERG

Über Wirtschaftswege ging es nach Klinkum. Erste Station war die Römerstraße, seinerzeit als Bebauungsgebiet ausgewiesen, um zusätzliche Bebauung in Klinkum - auch mit Blick auf die Grundschule - zu ermöglichen. Vor dem "Klinkumer Hof" machte die Radgruppe Halt. Karl Küppers (Historischer Verein) gab einen Einblick in die Geschichte des Hofes. Zugrundegelegt hatte er einen Artikel, den der frühere Ehrenbürgermeister Fritz Jakobs für den "Heimatkalender" verfasst hatte. Der nächste Abstecher war Bischofshütte. Hier hielt die Gruppe vor dem Dorfkreuz, dessen Geschichte den Teilnehmern auch durch Karl Küppers nahe gebracht wurde.

Sehr eindrucksvoll war der Besuch der Brigida-Kapelle in Oberklinkum. Der frühere Realschullehrer Herbert Meyer erzählte die Geschichte dieser Kapelle, die vor mehr als 100 Jahren nach einer Schenkung der Witwe Katharina Jansen ("Micke Tring") gebaut werden konnte. Der Grundstein wurde 1912 gelegt, die Kapelle 1913 fertiggestellt. Alljährlich findet dort Anfang Februar eine Oktav zu Ehren der Heiligen Brigida statt, die im 5. Jahrhundert in Irland gelebt und als Nonne gewirkt hat, eine Frau, die die Fähigkeit hatte, Unterschiedliches und Gegensätzliches miteinander zu verbinden, die immer um Ausgleich bemüht war. Sie wird als Schutzpatronin des Viehs verehrt.

Von Oberklinkum aus begleitete Herbert Meyer die Gruppe bis zur Klinkumer Kirche; er informierte die Teilnehmer über deren Geschichte, die Schwierigkeiten, die den Klinkumern damals gemacht worden sind, und lobte die Spendenfreudigkeit der Dorfbewohner, überwiegend Bauern. Er ging auf den Baustil der Kirche (Gotik) ebenso ein wie auf die Ausstattung und Umgestaltungen (Altarraum), die die Kirche im Laufe der Jahrzehnte erlebt hat. "Diese Kirche hat Atmosphäre, in ihr fühlt man sich zu Hause" - so das Urteil aus der Gruppe. Ein meditativer Text, den Hedwig Klein vortrug, beschäftigte sich mit dem Wandel, den das Leben einem Menschen ständig abfordert. Nach dem irischen Segenslied "Möge die Straße uns zusammenführen", fuhr die Gruppe nach Wegberg zurück, tauschte die gewonnenen Eindrücke aus und beendete den Abend mit einem Bier.

(RP)
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