Wegberg Gesang mit Herz-Schmerz und Lebensfreude

Wegberg · Gleich drei Tenöre gaben sich im Forum die Ehre und eroberten ihr Publikum mit Gesangskunst, Charme und viel Humor.

 Pianistin Sigrid Althoff begleitete am Flügel einfühlsam die Interpretationen der drei Tenöre (v.l.) Michael Kurz, Stefan Lex und Thomas Heyer beim Konzert im Wegberger Forum.

Pianistin Sigrid Althoff begleitete am Flügel einfühlsam die Interpretationen der drei Tenöre (v.l.) Michael Kurz, Stefan Lex und Thomas Heyer beim Konzert im Wegberger Forum.

Foto: Ruth Klapproth

Der Auftritt der drei Tenöre Thomas Heyer, Michael Kurz und Stefan Lex zur einfühlsamen Begleitung von Sigrid Althoff am Flügel war dem Musikinteresse der Mitglieder des veranstaltenden Opus-512-Kulturförderkreises zu verdanken, erzählte Vorsitzender Hans-Günther Scheulen bei der Begrüßung zum 16. Chorkonzert mit dem Titel "Drei Tenöre und ein Klavier" im Forum. Nach dem Erfolg der Tenöre Pavarotti, Domingo und Carreras und sich anschließender weiterer Tenor-Formationen habe der Verein den Wunsch gehabt, derartiges auch nach Wegberg zu holen. Der Kontakt kam über Stefan Lex zustande, der bereits dreimal mitreißende Auftritte mit dem Ensemble "Pomp-A-Dur" in der Stadt hatte. Sänger Thomas Heyer wiederum bewies zur Eröffnung des Forums 2003 auf gleicher Bühne sein Können.

Im Laufe des Konzertabends legten die drei Tenöre abwechselnd und gemeinsam große Gesangskunst, Charme und viel Humor als Pfunde in die Waagschale, um vor allem das weibliche Publikum im Sturm zu erobern. Aufmerksame, begeisterte Zuhörer fanden sie aber auch in den männlichen Anwesenden. Mehr als 300 Besucher ließen sich in die Welt der Oper, Operette, des Musicals und des Volkslieds entführen. Die Bühnendekoration mit schwebenden Herzen und blühenden Pflanzen-Arrangements lehnte sich dabei augenscheinlich an ihr Thema "Frauen und Liebe" an, das die Sänger immer wieder mit allerlei Spitzen aufgriffen. Die Arien seien fast immer Liebesarien mit viel Herz-Schmerz - so sei es bei der Oper vorgeschrieben, bemerkte Lex im ersten Konzertteil, der vor allem aus italienischsprachigen Arien etwa aus der Oper "La Gioconda", der "Tosca-Oper" oder "La Bohéme" bestand. Das angekündigte, von der Pianistin arrangierte "Schmankerl" erwies sich als einer der Höhepunkte, standen die Tenöre doch erstmals gemeinsam auf der Bühne und imponierten einmal mehr den Zuhörern mit ihren Stimmen.

Im Weiteren waren Stücke der "leichten Muse" zu hören: so aus dem Bereich Operette. Oder als gemeinschaftliche Darbietung drei neapolitanische "schönste" und drei "allerschönste" Lieder, wie Thomas Heyer versprach. So durften die volkstümlichen Gesangsstücke "Funiculi, funicula" und "O sole mio" nicht fehlen. Letzteres entwickelte sich als Wettgesang um die beste Stimme, der mit Augenzwinkern und Theatralik beste Unterhaltung bot. Zu einer Charmeoffensive der besonderen Art ließ sich Stefan Lex während des "Chianti-Lieds" hinreißen: Er drapierte äußerst charmant einen Teil der Bühnendekoration um Sigrid Althoff, die weiterhin konzentriert spielte - als Ehepaar kreierten sie einige witzige und romantische Momente. Das Publikum zeigte sich sehr angetan und erhielt nach stehend dargebrachten Beifallsstürmen zwei Zugaben.

(cole)
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