Wegberg Fest freundschaftlicher Begegnungen

Wegberg · Mit einem fröhlichen Fest feierten Asylbewerber, Ehrenamtliche und Gäste das Richtfest für den neuen Wohnwagen, der als Aufenthaltsraum dienen wird. Bei Spielen und leckerem Essen lernten sich die Menschen näher kennen.

 Bürgermeister Michael Stock durchschnitt ein Band und gab so symbolisch den Wohnwagen für die künftigen Aufgaben in der Flüchtlings-Betreuung frei.

Bürgermeister Michael Stock durchschnitt ein Band und gab so symbolisch den Wohnwagen für die künftigen Aufgaben in der Flüchtlings-Betreuung frei.

Foto: RENATE RESCH-RÜFFER

Mit den Freundschaftsbändern, die jeder Besucher im Eingangsbereich holen konnte, hatte man buchstäblich "etwas in der Hand", mit dem man auf die rund 180 Bewohner des Asylbewerberheims zugehen konnte. Diese hatten die bunten Bändchen vor dem Richtfest zusammen mit Mitgliedern des Vereins "Asyl in Wegberg" (in Gründung) mit viel Vorfreude auf die Gäste hergestellt. Anlass des fröhlichen Festes mit Livemusik, Spielen, internationalen Speisen und Kinderschminken war die Freigabe des kleinen, aber feinen Wohnwagens, der Asylsuchenden, Flüchtlingen und Ehrenamtlichen als Aufenthaltsort dienen wird. Für Beratung, Gespräche und Geselligkeit ist der mit vielen Flaggen bemalte bunte Wagen vorgesehen.

"Ich möchte die deutschen Gäste bitten, ein Freundschaftsbändchen zu holen und es einem Bewohner zu schenken", richtete sich Gabi Peterek an die Anwesenden, bevor sie Bürgermeister Michael Stock zur Tat schreiten ließ. Er bedankte sich zunächst für das große Engagement, mit dem die Ehrenamtler arbeiteten, und wünschte, dass der Wohnwagen gute Dienste leisten möge - mit einem Schnitt durchtrennte er das Band. Einzelheiten zur künftigen Nutzung des Wagens, der von Arsbeckern gespendet wurde, erläuterte Anne Baltes-Schlüter am Rande. In vier bis sechs Wochen rechne "Asyl in Wegberg" mit der Anerkennung als Verein, sagte sie. Aus der Bürgerinitiative "Aktiv für Wegberg" hervorgegangen, hätten sich die rund 30 Mitglieder aufgrund einfacherer Organisation zu diesem Schritt entschlossen. So könnten sie etwa Spenden-Quittungen ausstellen. Im Wohnwagen wird beispielsweise Dr. Jost Reermann, Wegberger Arzt im Ruhestand, gesundheitliche Vorgespräche führen - für die Frauen wird die angehende Ärztin Nadine Dewies Ansprechpartnerin sein. Ebenso werde dort Gabi Peterek mit Gesprächen Amtsbesuche vorbereiten. "Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen den Bürgern und Asylbewerbern", meinte Baltes-Schlüter, "auch wenn Probleme entstehen, setzen wir uns ein." Die Vermittlung von Patenschaften für Hilfe und Begleitung im Alltag sowie Sprachförderung durch Ehrenamtler gehören ebenfalls zu den Aufgaben. "Ich finde es großartig, dass die Initiatoren das Fest veranstalten", äußerte sich die Wegbergerin Marita Dewies begeistert, "damit werden Barrieren abgebaut." Je mehr Flüchtlinge kommen, desto mehr sollte man sich daran gewöhnen, dass man in Kontakt miteinander tritt. "Es ist wichtig, sich näher mit der Thematik zu beschäftigen, da sonst fremdenfeindliche Gefühle entstehen", ergänzte Ehemann Friedrich. "Das Fest zeigt, dass es in Wegberg möglich ist, eine Willkommens-Kultur zu schaffen", fügte Michael Stock an, "als Stadt ist es für uns einfacher, mit einem Verein zu reden, da feste Ansprechpartner da sind."

(cole)
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