Wegberg FDP-Chef Böhm verabschiedet sich aus der Wegberger Politik

Wegberg · Christoph Böhm legt sein Ratsmandat nieder. Der 31-Jährige zieht nach Wiesbaden um. Er dankt vielen Weggefährten.

 Christoph Böhm (31) zieht von Wegberg nach Wiesbaden um.

Christoph Böhm (31) zieht von Wegberg nach Wiesbaden um.

Foto: hec

Der langjährige FDP-Fraktionsvorsitzende Christoph Böhm verlässt die Wegberger Politik und hat sich gestern während der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause verabschiedet. Christoph Böhm, der gestern seinen 31. Geburtstag feierte und auf den Tag genau vor 15 Jahren Mitglied der Liberalen wurde, zieht aus beruflichen Gründen nach Wiesbaden um.

Seit 2011 hat Christoph Böhm die Geschäftsstelle Ratheim/Gerderath der Volksbank geleitet. Er bleibt der genossenschaftlichen Finanzgruppe in Wiesbaden treu. Sein Mandat im Wegberger Stadtrat und alle damit in Zusammenhang stehenden Aufgaben im Rat, in der FDP-Fraktion und in der Partei legt Christoph Böhm nieder. "2004 bin ich mit dem Slogan ,Der Stadtrat ist kein Club nur für ältere Herrschaften' angetreten und wollte einen modernen und frischen Wind in die politische Landschaft bringen. Ob mir dies gelungen ist, mögen andere beurteilen", sagte Böhm. Als gelernter Bankkaufmann, der nun "eine tolle berufliche Entwicklungschance" in Wiesbaden nutzen möchte und deshalb seinen Lebensmittelpunkt in die Rhein-Main-Region verlagert, hatte zuletzt vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltssituation der Mühlenstadt immer wieder für einen rigiden Sparkurs geworben und kreative Lösungen sowie verbindliche Zeitschienen eingefordert.

"Mir werden vor allem die Menschen in Erinnerung bleiben, die mich zum kritischen Nachdenken, zum Diskutieren und zum politischen Denken gebracht haben", erklärte Christoph Böhm und bezeichnete Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein, den ehemaligen FDP-Fraktionsvorsitzenden Josef Bertrams, den ehemaligen Wegberger FDP-Landtagsabgeordneten Felix Becker und den damaligen Bundestagskandidaten der Liberalen, Hans J. Laumanns, im übertragenen Sinne als seine Lehrer. "Ihnen und vielen weiteren politischen Weggefährten habe ich einiges zu verdanken."

Politik sei für ihn immer mehr als nur ein Hobby gewesen, sie sei ein wesentlicher Teil seines Lebens, sagte Böhm. Diese Arbeit habe ihn geprägt und er habe sich in einer vielfältigen Art und Weise weiterentwickeln können. "Ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Möglichkeiten bereits in jungen Jahren erhalten habe und schaue mit Demut, Dankbarkeit und mit Stolz auf die letzten Jahre zurück."

Seinen besondern Dank richtete Christoph Böhm an Bürgermeister Michael Stock (SPD). "Ich kann mir vorstellen, dass Dich manche unserer Debatten genauso gefordert hat wie mich. Ich werde diesen politischen Diskurs vermissen. Wer weiß, auf welcher Ebene oder zu welchem Zeitpunkt wir wieder einmal in den Ring steigen werden." Böhm bedankte sich auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen im Rat und in den Ausschüssen. "Unsere Zusammenarbeit war in den meisten Fällen von sachlicher Diskussion und einem fairen Umgang geprägt." Über Fraktionsgrenzen seien dabei Freundschaften entstanden, die er auch in Zukunft nicht missen möchte, sagte Böhm. Sein Dank ging außerdem an die Mitarbeiter der Wegberger Stadtverwaltung, seine Fraktionskollegen, seine Familie und Freunde. Böhm: "Ich durfte mit Euch gemeinsam unsere Heimatstadt prägen und hoffe, dass wir so manche Spur in Wegberg hinterlassen konnten."

Fastnacht statt Karneval, Riesling statt Altbier - in Wiesbaden wird Christoph Böhm schon in wenigen Tagen ein neues Lebenskapitel aufschlagen. Seine besten Wünsche zum Abschied verband er an seinem 31. Geburtstag mit den Worten: "Ein Teil meines Herzens wird immer für den Niederrhein und für die Mühlenstadt Wegberg schlagen."

(RP)
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