Wegberg Ein Plädoyer für die Hauptschule zur Begrüßung

Wegberg · Christoph Scholz (41) wird als neuer Leiter der "Schule am Grenzlandring" (Gemeinschaftshauptschule Wegberg) begrüßt.

 Christoph Scholz ist von der Hauptschule in Oberbruch nach Wegberg gewechselt. Der 41-Jährige ist neuer Leiter der "Schule am Grenzlandring" und möchte das Profil der Schule schärfen und erweitern.

Christoph Scholz ist von der Hauptschule in Oberbruch nach Wegberg gewechselt. Der 41-Jährige ist neuer Leiter der "Schule am Grenzlandring" und möchte das Profil der Schule schärfen und erweitern.

Foto: M. Heckers

Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Schulform Hauptschule hat sich der neue Schulleiter Christoph Scholz (41) in einer kleinen Feststunde im Lehrerzimmer der "Schule am Grenzlandring" Wegberg vorgestellt. "Ich bin von der Existenzberechtigung dieser Schulform absolut überzeugt und habe mich ganz bewusst dafür entschieden, die Leitung an einer Hauptschule, und nicht etwa an einer Gesamtschule zu übernehmen", sagte er vor dem Lehrerkollegium, den Leiterinnen der benachbarten Schulen, Wegbergs Bürgermeister Michael Stock und weiteren Vertretern der Stadtverwaltung.

Scholz ist Nachfolger von Helga Mitzkeit, die im Sommer nach sieben Jahren an der Gemeinschaftshauptschule Wegberg in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der 41-Jährige, der in Wassenberg wohnt, war in den vergangenen elf Jahren an der Hauptschule in Oberbruch tätig. Für seine neue Aufgabe als Leiter der GHS Wegberg hat sich Christoph Scholz vorgenommen, das Profil der Schule zu schärfen und zu erweitern.

Das soll unter anderem durch das neue Projekt "Schule ohne Rassismus" gelingen. Der bereits hervorragend ausgeprägte Schwerpunkt Berufsvorbereitung werde an der "Schule am Grenzlandring" künftig durch den Aspekt "Vielfalt fördern" ergänzt.

Der neue Leiter der Schule am Grenzlandring weiß, dass die Hauptschule als Schulform allgemein enorm unter Druck steht. "Die Hauptschule hat ein Imageproblem, dabei wird hervorragende Arbeit geleistet, davon konnte ich mich auch in den ersten 50 Tagen hier in Wegberg überzeugen. Qualität ist wirklich da", sagte Scholz. Teamarbeit werde großgeschrieben, man pflege einen offenen, ehrlichen und direkten Umgang.

"Unsere Schüler haben oft wenig Rückhalt, werden häufig schon in jungen Jahren zu Verlierern der Gesellschaft abgestempelt", sagte er. Um so wichtiger sei die Arbeit seiner Kollegen, Scholz berichtete von einem Fall, den er vor wenigen Tagen erlebt hatte und dass ein Schüler zu ihm gekommen sei, der sich nach unzähligen Enttäuschungen jetzt wieder über gute Noten freue und eine Perspektive sehe.

Scholz bedankte sich bei seinen neuen Kollegen für die freundliche Aufnahme. Das Kollegium hatte dem neuen Chef eine Urkunde mit Siegel und einen Obstkorb überreicht. Lehrerratsvorsitzender Heribert Braun hieß in seiner Rede den neuen Schulleiter offiziell willkommen. Christoph Scholz nutzte die Anwesenheit von Bürgermeister Michael Stock, um auf den Sanierungsstau am Hauptschulgebäude hinzuweisen.

"Es muss dringend investiert werden, wir brauchen neue Fachräume, um unserem Lehrauftrag wieder gerecht werden zu können", sagte Scholz. Die Fachräume für Naturwisschenschaft, Technik und Biologie seien auf dem Stand der 1970er Jahre. "Meine Hoffnungen ruhen auf dem Schulträger, auch wenn ich weiß, dass die städtische Haushaltslage angespannt ist."

Die Leiterinnen der benachbarten Schulen aus dem Schulzentrum, Barbara Tillmanns (Maximilian-Kolbe-Gymnasium), Karin Viethen (Edith-Stein-Realschule) und Helene Neumann (Erich Kästner Grundschule) lud Scholz zur engen Zusammenarbeit ein. Ein wichtiger Schritt wäre aus Sicht des neuen Hauptschulleiters, dass das Wegberger Schulzentrum - auch mit Blick auf den Wettbewerb mit den Nachbarstädten - als "Bildungs-Campus" positioniert werden soll. Dies hatte die FDP beantragt.

(RP)
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