Wegberg Ein kammermusikalisches Hörerlebnis

Wegberg · Eine ungewöhnliche Besetzung an einem historischen Ort: Das Trio "Alluxion" wartete mit Sopran, Harfe und Horn in der Heilig-Kreuz-Kapelle in Kipshoven auf und nahm seine Zuhörer mit romantischer und moderner Musik gefangen.

 Das Trio "Alluxion" in der Heilig-Kreuz-Kapelle Kipshoven: Mit ihren Instrumenten Horn und Harfe (Geneviève Conter) sowie Sopranstimme (Claudine Peters) bildeten die drei Musiker eine ungewöhnliche Besetzung.

Das Trio "Alluxion" in der Heilig-Kreuz-Kapelle Kipshoven: Mit ihren Instrumenten Horn und Harfe (Geneviève Conter) sowie Sopranstimme (Claudine Peters) bildeten die drei Musiker eine ungewöhnliche Besetzung.

Foto: Jürgen Laaser

Erst zum Ende des äußerst hörenswerten Konzertes in der historischen Heilig-Kreuz-Kapelle wandten sich die drei Musiker selber an ihr Publikum. Der Name "Alluxion" setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, erklärte Hornist Stefan Klein. Al- wie Allemagne steht für Deutschland, seinem Heimatland, -lu- wie Luxembourg für Luxemburg, wo die beiden Damen des Trios herkommen zudem ist -ion als Endung von Fusion gemeint — alle Teile hätten sie zu einem Wort zusammengefügt.

Die drei Musiker bildeten mit ihren Instrumenten Horn und Harfe (Geneviève Conter) sowie Sopranstimme (Claudine Peters) eine ungewöhnliche Besetzung des 41. vom Kulturförderkreis Opus 512 veranstalteten Kammerkonzertes, die sich für die Maße der Kapelle bestens eignete. In diesem relativ kleinen Raum mit guten akustischen Qualitäten entfalteten die Musiker wunderbar Spiel und Gesang und nahmen ihre Zuhörer ganz für sich ein.

Romantik und Moderne bildeten die Schwerpunkte im Programm. Den romantischen Stücken "Was treibt den Waidmann in den Wald" (Louis Spohr), "Liebes Thal, warum so stille" (Frantisek Skroup), "Die Seejungfern" (Franz Paul Lachner) oder die "Romance op. 36" (Camille Saint-Seans) stellten sie französischsprachige Lieder des zeitgenössischen Komponisten Peter Andrès zur Seite. Ebenso ließen sie zusammen moderne englischsprachige Loblieder hören. So perlten in immer neuen Variationen die betörenden Klänge von der schön anzuschauenden Harfe ab. Das Horn erklang leise und sanft bis kräftig und fügte sich erstaunlich harmonisch in den Dreiklang ein. Die Sopranistin überzeugte ebenfalls in jeder Sequenz mit klarer herrlicher Stimme und ausgefeilter Gesangskunst. In dem festlich beleuchteten kleinen Gotteshaus boten sie in wechselnden Konstellationen einen mitreißenden Vortrag bei meist gemäßigter, aber gut zu vernehmender Lautstärke, und gewöhnten das Publikum schnell an diese ungewöhnliche Konstellation.

Vor einem Jahr hatte sich das Trio, das aus studierten Musikern besteht, gebildet. Claudine Peters studierte Operngesang am Conservatoire Royal de Bruxelles bei Marcel Vanaud und schloss mit dem Konzertexamen ab, auch absolvierte sie mehrere Meisterkurse. Geneviève Conter wurde an den Konservatorien in Straßburg und Lyon als Harfenistin ausgebildet. Stefan Klein studierte Orchestermusik an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf und durchlief zudem Meisterkurse. Seit dem Jahr 2007 ist er als Solohornist beim Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg beschäftigt, wodurch sich die Verbindung zum Kulturförderkreis ergab. Das Korps ist auf dessen Einladung regelmäßig Konzertgast in der Pfarrkirche St. Vincentius.

(cole)
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