Wegberg Ein Fest für Flüchtlinge und Ehrenamtler

Wegberg · Zu einem kulturellen Austausch kamen Koordinatoren der katholischen Kirche, Ehrenamtler und Flüchtlingsfamilien in der Unterkunft im früheren Haus Janske in Tüschenbroich zusammen. Bei dem Treffen wurden die Kontakte vertieft.

 Die zehn Flüchtlingsfamilien hatten traditionelle Gerichte aus ihrer Heimat vorbereitet. 40 Ehrenamtler der Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche nahmen am gemütlichen Abend im ehemaligen Haus Janske teil.

Die zehn Flüchtlingsfamilien hatten traditionelle Gerichte aus ihrer Heimat vorbereitet. 40 Ehrenamtler der Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche nahmen am gemütlichen Abend im ehemaligen Haus Janske teil.

Foto: Jürgen Laaser

Warum er sich so intensiv für Flüchtlinge einsetzt? "Weil meine Frau und ich ein sehr glückliches Leben führen, mit gesunden Kindern und guter Arbeit", sagt Willibert Jansen, "und jetzt wollen wir ein bisschen von diesem Glück zurückgeben." Willibert Jansen aus Arsbeck koordiniert gemeinsam mit Kaplan Michael Marx und René Brockers die Flüchtlingshilfe der Pfarrei St. Martin Wegberg. Die katholische Kirche hat für die Flüchtlinge, die in Tüschenbroich leben, eine Patenschaft übernommen, die in vorbildlicher Weise funktioniert.

Im ehemaligen Haus Janske leben zurzeit zehn Flüchtlingsfamilien, insgesamt 36 Menschen, davon 16 Kinder. Sie sind unter anderem aus Nigeria, Afghanistan, Albanien und Bosnien geflohen. "Wir bieten Ihnen Hilfe im täglichen Leben", erklärt Jansen, "zum Beispiel bei Behördengängen oder Arztbesuchen oder beim Thema Vor- und Nachsorge für Frauen mit Babys." Außerdem bieten die Ehrenamtler der Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche viermal in der Woche Sprachunterricht an und schnüren Freizeitangebote besonders für Flüchtlingskinder und Jugendliche. "Dabei haben wir immer das Thema Integration im Hinterkopf", erklärt Kaplan Marx. Dabei lege die katholische Kirche besonderen Wert darauf, die Ehrenamtler nicht zu überfordern. "Wir wollen die Flüchtlingshilfe auf möglichst viele Schultern verteilen, damit sie nachhaltig funktioniert", sagt Kaplan Marx. Das geschehe in enger Abstimmung mit der Stadt Wegberg und dem Flüchtlingsseelsorger Achim Kück. In der Flüchtlingshilfe sei ein gutes Netzwerk unverzichtbar.

Am vergangenen Freitag trafen sich die Koordinatoren der Flüchtlingshilfe, darunter auch Lutz Braunöhler als Vorsitzender des kürzlich gegründeten Flüchtlingsrates der katholischen und evangelischen Kirche im Kreis Heinsberg, im Haus Janske zu einem Fest mit den Bewohnern und den in der Flüchtlingshilfe der Pfarrei tätigen Ehrenamtlern. "Dieser gemütliche Abend dient auch dem kulturellen Austausch", sagte Willibert Jansen. Die Flüchtlinge hatten dazu traditionelle Speisen aus ihren Heimatländern vorbereitet, die Ehrenamtler brachten im Gegenzug traditionelles deutsches Essen mit. Bei den Gesprächen in deutscher, englischer oder französischer Sprache wurden die Kontakte untereinander vertieft.

Während das Flüchtlingsheim im Haus Janske als Übergangslösung gilt, kommen immer mehr Flüchtlinge nach Petersholz, wo der Kreis Heinsberg eine Notunterkunft und das Land künftig eine Erstaufnahmeeinrichtung betreiben. Möglicherweise wird die Flüchtlingshilfe auch in der früheren Britenwohnsiedlung bald verstärkt. "Wenn wir gebraucht werden, sind wir da - natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten", sagt Willibert Jansen.

(RP)
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