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Wegberg Den Geheimnissen der Geschichte auf der Spur

Wegberg · In Wegberg ranken sich um nahezu jede der 23 erhaltenen Motten, Burgen und Erdwerke Geheimnisse, die noch nicht gelüftet wurden.

 Die Motte Aldeberg in der Nähe des Pförtnerhauses am Raky-Weiher bei Dalheim gilt als eine der besterhaltensten Mottenanlagen Deutschlands. Sie ist wegen ihrer idyllischen Lage nicht nur bei Kindern als Ausflugsziel beliebt. Über eine Treppe gelangt man auf den Aldeberg. Zwischen 1850 und 1970 stand dort eine Fachwerkkapelle, an die heute ein Kreuz erinnert.

Die Motte Aldeberg in der Nähe des Pförtnerhauses am Raky-Weiher bei Dalheim gilt als eine der besterhaltensten Mottenanlagen Deutschlands. Sie ist wegen ihrer idyllischen Lage nicht nur bei Kindern als Ausflugsziel beliebt. Über eine Treppe gelangt man auf den Aldeberg. Zwischen 1850 und 1970 stand dort eine Fachwerkkapelle, an die heute ein Kreuz erinnert.

Foto: Heldens/RP

Der Journalist Markus Westphal referierte zum Thema "Mittelalterliche Burgen, Motten und Erdwerke - Neue Erkenntnisse zu Adelssitzen in Wegberg und Umgebung" in der Wegberger Mühle. Es war eine Veranstaltung, die von der Volkshochschule des Kreises Heinsberg angeboten wurde. Die Ausführungen basierten vor allem auf Westphals Erfassung aller Burgen im Kreis Heinsberg in den Jahren 2010 bis 2012.

In Wegberg ranken sich um nahezu jede der 23 erhaltenen Burgen, Motten oder Erdwerke viele Sagen und Geheimnisse, die bis heute nicht gelüftet wurden, stellte er im Zuge seiner Untersuchung fest. Auf einige Beispiele ging er im Laufe des Abends ein. Eine "Motte" sei ein künstlich aufgeschütteter Hügel oder Erdhaufen, die oftmals mit Haupt- und Vorburg errichtet wurde, erläuterte er. "Ende des 9. Jahrhunderts wuchs die Macht von kleineren Herrschern, die diese über Lehen abzusichern versuchten. Sie bauten Hügel und schotteten sich gegen neidische Nachbarn ab." Am Rumpenbach beim Haus Wildenrath sind ebenso Zeugnisse davon zu finden wie im Schaagbachtal, in dem die Wallburg "Kruone Kuhl" zum Schutze eines hochmittelalterlichen Gewerbegebietes gedient haben könnte. Als "eine der schönsten und größten Motten des Rheinlandes" bezeichnete der Ur- und Frühgeschichtler den "Aldeberg" in Arsbeck. Um ihn ranken sich Sagen von zwergenhaften Wesen, die dort wohnen. Ein Durchmesser des oberen Plateaus von zwanzig Quadratmetern habe nur Platz für wenige Gebäude gelassen. Nach Verlassen der Burg auf der Motte im Spätmittelalter könnten die Herren von Arsbeck auf einer ehemaligen Wasserburg im Ort gelebt haben, vermutete er. Grafiker Michael Schulz stellte einiges Material dazu aus.

Die jüngste Entdeckung einer bisher unbekannten Befestigung im Stadtteil Berg sorgt ebenfalls für Spekulationen. Könnte der Name Berg auf den Sitz der damaligen Herrscher weisen und daher die Namensgebung Wegberg stammen - diese Frage stellt sich. Die Stelle wird weitergehend untersucht werden. "In Wegberg begegnen uns auf Schritt und Tritt bis zu 1000 Jahre alte Zeugnisse der Geschichte", bekräftigte Westphal, "ich hoffe, dass ich mit meinem Vortrag dazu beigetragen habe, die Kulturdenkmäler zu schützen." Die Vorgängeranlagen des Schlosses Tüschenbroiches, eine gewaltige "Raubritterburg" in Gripekoven, die Spielburg bei Beeckerheide sowie Wehranlagen in den Stadtteilen Hau, Mehlbusch und Tüschenbroich kamen unter anderem auch zur Sprache.

Klaus Bürger, Stellvertretender Vorsitzender des Historischen Vereins Wegberg, dankte Referent Markus Westphal. Dieser habe ihn, so wie weitere Vereinsmitglieder auch, bei seinen Forschungsarbeiten und Begehungen im Stadtgebiet unterstützt. Am Vortragsabend befand sich Bürger im Urlaub.

(cole)
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