Wegberg Chormusik voller Harmonie

Wegberg · Gesangskunst der Renaissance bis in die Moderne in der Klinkumer Kirche.

Einige Gemeinsamkeiten hatten die beiden konzertierenden Chöre in der Kirche "Zur Heiligen Familie" vorzuweisen: Sowohl der "Projekt:chor" als auch die Formation "Ars cantandi" widmet sich geistlicher und weltlicher Chormusik mit einem Schwerpunkt in der Renaissance, wobei sie auch Werke bis in die heutige Zeit einstudieren und hören lassen.

Zudem kamen im Konzert vor rund 100 Zuhörern bei beiden Gesangsformationen Musikstücke des weniger bekannten französischen Komponisten Maurice Duruflè zur Aufführung oder sie halfen sich bei einem anderen Beitrag spontan gesanglich aus. Ebenso bewies der stete Wechsel der Auftritte, dass sie sich mit ihrem Repertoire bestens ergänzten und ihr Publikum gemeinsam durch den Nachmittag führen konnten.

Unter der Leitung von Heinz-Peter Küppers ließ der "Projekt:chor", der sein erstes Konzert im vergangenen Jahr in der Kirche St. Lambertus Birgelen gab, ebenso wie "Ars cantandi" eingangs geistliche Weisen hören. So schwelgten die mehr als ein Dutzend Sängerinnen und Sänger im Danklied "Du bist's, dem Ruhm und Ehre gebühret" von Josef Haydn gemeinsam und stimmlich wechselnd in Klängen, um immer wieder harmonisch zusammenzufinden. Mit Betonung auf der Stärke jeder einzelnen Stimme brachte das Brüggener Vokalensemble "Ars cantandi" etwa das Stück "Alma redemtoris mater" des Komponisten da Palestrina dar: Die sechs Sängerinnen und Sänger interpretierten stimmungsvoll in ruhigem Tempo.

Nach gregorianischen Vertonungen des Autors Maurice Duruflè, den beide Gesangsformationen auswählten, setzte der "Projekt:chor" mit der frischen Darbietung des Beitrags "Gloria tibi" aus Leonard Bernsteins Musical "Mass" inklusive Trommelspiel und priesterlichem Gesang einen gekonnten Akzent. "Ars cantandi" gab neben teils mittelalterlichen, französischen Volksliedern eine kontrastreiche Version des großen "Queen"-Hits "Bohemian Rhapsody" in mitreißender Weise zum Besten - ein musikalischer Ausdruck für den Lebenskampf eines jeden Menschen, der im Leben steht, wie die Musiker sagten. Den Zuhörern, die jeweils kräftig Applaus spendeten, gefiel es. Ebenso wie die weiteren Stücke der beiden Chöre, die außer beim bereits erwähnten spontanen gemeinsamen Einsatz im dialogartig aufgebauten Stück "Ich lasse dich nicht" - der kleinere Chor sprang hier für die erkrankte Sopranistin des größeren ein - im abschließenden Lied "Singet dem Herrn" aus der Barockzeit zusammen auftraten.

Den großen Zuspruch von Seiten der Zuhörerschaft vorausahnend, hatte jede Formation eine Zugabe vorbereitet. Und schließlich durfte ein Geburtstagsständchen für Leiter Heinz-Peter Küppers, der vielfach am Klavier begleitet hatte, den endgültigen Abschluss bilden.

(cole)
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