Wegberg Beste Stimmung trotz Nullnummer

Wegberg · 400 Fußballfreunde im Hans-Gisbertz-Stadion. Und mittendrin: Moritz Broich (FC Viktoria) und Gottfried Reiners (SC Wegberg). Das "Rudelgucken de luxe" war eine hervorragend gelungene Kooperation der befreundeten Vereine.

Die dunklen Wolken, die zum Auftakt des Public Viewings gestern am frühen Nachmittag über das Hans-Gisbertz-Stadion zogen, ließen zunächst nichts Gutes vermuten. Kurz vor dem Anstoß der ersten EM-Begegnung zwischen England und Wales (2:1) fielen die ersten Regentropfen. Doch der guten Laune der Besucher der 11-Freunde-Vereinsheimtour tat dies keinen Abbruch. Auf der überdachten Tribüne des Hans-Gisbertz-Stadions verfolgten sie interessiert das Geschehen auf der LED-Großbildleinwand.

Am Abend zum zweiten Gruppenspiel der deutschen Nationalelf gegen Polen wurde es dann richtig voll auf der Laufbahn und der Tribüne. Rund 400 Fußballfans kamen zur "11-Freund-Vereinsheimtour" ins Hans-Gisbertz-Stadion, um die DFB-Auswahl anzufeuern. Mittendrin: Moritz Broich vom FC Viktoria Wegberg und Gottfried Reiners vom SC Wegberg. Die beiden Clubvorsitzenden waren sich einig: "Eine tolle Veranstaltung, die Mühe hat sich gelohnt und die Zusammenarbeit der beiden Vereine war optimal", sagt Gottfried Reiners. Innerhalb von nur drei Wochen haben die beiden mit Unterstützung ihrer Vereinskollegen und des Teams des Fußballmagazins "11 Freunde" das "Rudelgucken de luxe" möglich gemacht. Der FC Viktoria Wegberg (Kreisliga C) hatte sich bei der 11-Freunde-Vereinsheimtour beworben und mit einem selbst gedrehten Video - ein selbstironisches Porträt des nur 70 Mitglieder zählenden Vereins - prompt gewonnen.

Das Team von 11 Freunde kam deshalb gestern mit der 20 Quadratmeter großen Leinwand, leckeren Bratwürsten, kühlem Bier, Spiele-Ecken, Torwand, Hüpfburg, Lese-Ecke und Sky-Moderator Rolf Fuhrmann im Gepäck in die Mühlenstadt. Letzterer zeigte sich von der Atmosphäre im Hans-Gisbertz-Stadion beeindruckt: "Hier ist jede Menge los, die Wegberger verstehen es, zu feiern", sagte er. "Rollo", der zum ersten Mal in Wegberg war, hatte auf ein 3:1 für Deutschland getippt. Er zeigte sich beeindruckt von dem Teamgeist, den der FC Viktoria und der SC Wegberg bei der Organisation der Veranstaltung unter Beweis gestellt hatten. Das sei schon außergewöhnlich, stellte der Moderator anerkennend fest. Am Nachmittag hatte er im Hans-Gisbertz-Stadion unter anderem Ex-Borusse Thomas Kastenmaier interviewt.

Mit einen großen Hut in Schwarz-Rot-Gold war Bürgermeister Michael Stock ins Stadion gekommen. Bis zur letzten Minute hoffte er auf einen Sieg der DFB-Auswahl, doch es blieb beim 0:0. Stock lobte den gemeinschaftlichen Charakter beim "Rudelgucken de luxe" in seiner Stadt. Wirklich überrascht habe ihn die gute Stimmung aber nicht: "Wegberg ist halt der geilste Club der Welt", sagte er augenzwinkernd.

(RP)
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