Wegberg Begegnungen beim Herbstfest

Wegberg · Mit Musik, Kunst, Handwerk, regionalen Produkten und vielen Aktionen bekommen Kinder und Erwachsene auf dem Gelände von Haus Wildenrath ein abwechslungsreiches Programm geboten. 25 Aussteller und fünf Mitmachaktionen.

Süße Kälbchen: Die Besucher des Herbstfestes erlebten die jungen Tiere, die Landwirt Helmut Jakobs auf das Gelände von Haus Wildenrath mitgebracht hatte, aus der Nähe.

Süße Kälbchen: Die Besucher des Herbstfestes erlebten die jungen Tiere, die Landwirt Helmut Jakobs auf das Gelände von Haus Wildenrath mitgebracht hatte, aus der Nähe.

Foto: Jürgen Laaser

Beim Herbstfest der Naturschutzstation Haus Wildenrath waren junge und ältere Besucher ganz nah an Pflanzen und Tieren dran. So streichelten die Kleinen etwa der hellbraunen stattlichen Nutria der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft vorsichtig über den Kopf und inspizierten weitere präparierte Tiere wie Rehkitz oder Vögel. Auf dem oberen Gelände war Landwirt Helmut Jakobs mit zwei Kälbern hergekommen, die sich zu festgelegten Zeiten mit großen Milchflaschen versorgen ließen.

Insgesamt kamen 25 Aussteller nach Wildenrath und es gab fünf Mitmachaktionen rund um die Natur, die Groß und Klein beim Herbstfest der Naturschutzstation erleben konnten. Dabei waren die jungen Vertreter des bayerischen Fleckviehs quasi Botschafter für ein Naturschutzprojekt, das die Station mit Landwirt Jakobs und der Unteren Naturschutzbehörde Kreis Heinsberg auf dem ehemaligen Militär-Übungsgelände zwischen Arsbeck und Niederkrüchten durchführt. Angestoßen von Martin Wingertszahn vom bisherigen Besitzer und jetzigen Betreuer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), halten die Tiere die mehr als 30 Hektar große Fläche weiter offen, um seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.

An einem anderen Infostand hatte die Station als Beispiel für ihre Arbeit Biber und Fledermaus als geschützte Tiere herausgepickt - ihre Fachleute informieren bei Schäden in Land- und Forstwirtschaft. Im Bereich des Obstanbaus geben die Mitarbeiter der Biostation einzelne Pflanzen aus eigenem Bestand heraus. Darüber hinaus beraten die Fachleute zur Pflanzgutförderung von Landschaftsverband Rheinland (LVR) und Kreis Heinsberg, mit der private Projekte oder die Anpflanzung von Hecken, Obst- und Laubgehölzen auf größeren Flächen gefördert werden. "Die Leute kommen permanent her und bewegen sich hier frei", beschrieb Vorsitzender Rüdiger Lenkeit die bisherigen Besucherströme, die sich trotz gelegentlicher Schauer nach Mittag bereits eingefunden hatten, "mit einer Zahl zwischen 800 und 1200 rechnen wir auch heute." Viele Menschen, die sie noch nicht kannten, seien hergekommen, freute sich auch die Geschäftsführerin Brigitta Szyska, die Leute seien sehr neugierig auf alles, was mit Natur zu tun habe.

Erstmals beim herbstlichen Jahresfest war ein kleiner Kinderflohmarkt angeschlossen, bei dem auch naturwissenschaftliches Experimentier-Material auslag. Zudem stellte der "Altius-Verlag" mit Schwerpunkt auf ökologischen Büchern aus, und es gab Führungen im Gelände, die von Schauspielern des "Naturtheaters im Naturpark Schwalm-Nette" geleitet wurden. Aus dem Theaterprojekt hervorgegangen war zudem das Duo "Pyure", das live musizierte. Beim "Café Ö" gab es frische Backwaren, bei Bonsai-Rama schmucke Bäumchen aus heimischen Gehölzen, der Imkerverein Wegberg lockte mit süßen Produkten die Gäste an, oder es gab Tonwaren, Heilsteine und regionale leckere Produkte neben Gemälden zu kaufen.

Hoch bei den Kindern im Kurs standen Kürbis schnitzen, basteln mit Schafwolle, Stockbrot backen, Äpfel pressen oder Schafe treiben. Bei Heidemarie Dederichs konnten sich alle einen direkten Eindruck davon verschaffen, wie Rohwolle gesponnen wird - eine Fertigkeit, die sie in Anfängerkursen und Wochenendworkshops gerne dort vermittelt.

(cole)
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