Wegberg Auf ein gesundes Wiedersehen

Wegberg · Berufsfeuerwehrmann Andreas Spahn brachte den Viertklässlern der Erich Kästner Schule Wegberg grundlegende Maßnahmen der Ersten Hilfe bei. Fähigkeiten, auf denen sie im späteren Leben aufbauen können.

 Berufsfeuerwehrmann Andreas Spahn (rechts) erklärte den Kindern der vierten Klasse, wie richtig reanimiert wird.

Berufsfeuerwehrmann Andreas Spahn (rechts) erklärte den Kindern der vierten Klasse, wie richtig reanimiert wird.

Foto: Jürgen LAASER

Der aktuelle Hit "Au Revoir" von Sänger Mark Forster tönt fröhlich durch den Raum und die 22 Grundschüler der Klasse 4 a sind konzentriert in Bewegung. Jeweils vier von ihnen sind mit gestreckten Armen über vier Puppenoberkörper gebeugt und massieren diese mit flach aufgelegten Händen mithilfe von Druckbewegungen zum Rhythmus der Musik. 100 Mal pro Minute lautet der Wert, den Feuerwehrmann und Ausbilder Andreas Spahn dazu angibt.

Spahn unterrichtet zurzeit die vier vierten Klassen an der Erich Kästner Grundschule und eine gemischte dritte und vierte Klasse am Teilstandort Merbeck in Basisinhalten der Ersten Hilfe. Je sechs Unterrichtsstunden sind es pro Klassenverband. Spahn hat entsprechend dem Alter die Musik mitgebracht. "Andere gängige Stücke, die gerne dazu gespielt werden, sind den Kindern nicht so geläufig", erläutert er. Das Konzept des Lehrgangs für Grundschüler ist ebenso auf die Kinder zugeschnitten. "Ich habe insgesamt vier Einheiten der Ersten Hilfe herausgesucht. Zudem gebe ich ihnen die Möglichkeit, die von ihnen als Notfälle empfundenen Situationen zu beschreiben." Ein anderer wichtiger Ansatz: Der Respekt voreinander. Einen weiteren Inhalt demonstriert zunächst Stelios: Der Junge setzt mit einem Handy-Dummy einen Notruf zu Ort und Anzahl der Verletzten ab - Andreas Spahn nimmt diesen in der "Leitstelle" auf. Beim Training der Stabilen Seitenlage bilden jeweils zwei der Kinder ein Team. Andreas Spahn zählt von ein bis sieben vor und die Nachwuchsersthelfer führen entsprechend die einzelnen Schritte durch. Den linken Arm im rechten Winkel neben den Kopf legen, die rechte Hand unter die linke Gesichtshälfte legen, das rechte Bein hochstellen, den Körper zur linken Seite legen, die Stellung korrigieren, Mund öffnen und Kopf überstrecken - bei allen Teilnehmern klappt es wie am Schnürchen. Übungen, um im Notfall helfen und Menschen gesund wiedertreffen zu können. Dann ein Rollenwechsel im Team und danach ein weiteres Team auf der Matte. "Es ist wichtig, dass die Sache bei den Kindern ankommt, von ihnen verstanden wird und dass sie sie umsetzen können", bekräftigt Spahn, entsprechend übt er die Positionen mit Zuordnung von Zahlen mit ihnen ein.

Mit seinem Unterricht möchte er bei den Schülern eine Basis schaffen, auf der sie in späteren Jahren aufbauen können. Auf diese Weise hätten sie in Zukunft keine Scheu, Hilfe zu leisten. Abschließend erklärt Jason, wie Maxi, der "sich beim Essen verschluckt hat", geholfen werden kann. "Man klopft fünfmal kräftig zwischen die Schulerblätter", so der Schüler, "dann muss man mit beiden Armen um seinen Brustkorb packen, eine Faust machen und mit der anderen Hand kräftig auf diese drücken." Die Faust ist dabei zwischen Brustbein und Bauchnabel aufgelegt. Mehrere Mitschüler "helfen" Maxi, der eine Simulationsweste anhat - als Erfolg fliegt ein Gegenstand heraus.

Als sehr kindgemäß mit toller Ansprache beschreibt Klassenlehrerin Edda Möller die sechs Stunden. Bei ihrer Frage, wem es großen Spaß gemacht habe, gehen 22 Finger hoch.

(cole)
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