Wegberg Als der Gong noch vom Flur kam

Wegberg · Die Edith-Stein-Realschule feierte gestern in einem offiziellen Festakt ihr 50-jähriges Bestehen. 1965 begründet, erlebte die Schule einen rasanten Aufstieg. Schulleiterin Karin Viethen steht an der Spitze einer "immer jungen Schule".

 Strahlende Gesichter beim Jubiläumsfestakt: (v.l.) Schulleiterin Karin Viethen, Regierungsschuldirektorin Marianne Spille, Bürgermeister Michael Stock und Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein.

Strahlende Gesichter beim Jubiläumsfestakt: (v.l.) Schulleiterin Karin Viethen, Regierungsschuldirektorin Marianne Spille, Bürgermeister Michael Stock und Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein.

Foto: Jörg Knappe

Hans-Werner Quasten genoss ein Privileg. Fünf Minuten vor Ende jeder Schulstunde durfte er das Klassenzimmer verlassen. Auf dem Flur erledigte er dann eine wichtige Aufgabe - Quasten war so etwas wie der Gong der Schule, als er eben auf dem Flur läutete. Diese Geschichte wird er wohl nie vergessen. Hans-Werner Quasten, der gebürtige Rickelrather, zählt zu den Schülern der ersten Stunde der Edith-Stein-Realschule. 50 Jahre ESR, Grund genug, um eine launige Rückschau auf alte Zeiten zu halten, und dafür stand im offiziellen Festakt gestern eben Quasten.

50 Jahre, oder wie Bürgermeister Michael Stock sagte: "Ein halbes Jahrhundert. Das klingt doch voluminöser." Am 1. April 1965 genehmigte das Kultusministerium die Einrichtung einer Realschule in Wegberg. Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein (69), die selbst 30 Jahre lang im Schuldienst gewesen ist, hat dazu "im Lebensbuch der Schule geblättert". Die Realschule, die zunächst ihren Betrieb an der Beecker Straße aufgenommen hat, wuchs schnell. Hedwig Klein: "Darum musste gebaut werden - und zwar das Gebäude, in dem die Schüler heute noch lernen." Das Gebäude im Schulzentrum an der Maaseiker Straße wurde im Oktober 1969 eingeweiht. "Bis heute hat die Schule ihren Schülern Wurzeln und Flügel gegeben", sagte Klein.

Schulleiterin Karin Viethen hat ihre ganz eigenen Erinnerungen, denn: "1980 kam ich als Referendarin her. Die pädagogische Arbeit und das kollegiale Miteinander haben mich derart geprägt, dass ich unbedingt irgendwann zurückkommen wollte." Zehn Jahre später wurde ihr Wunsch erfüllt. Sie unterstrich den Wandel, den auch ihre Realschule erlebte: "Themen wie Vergleichsarbeiten, Lernstandserhebungen, Evaluation, Qualitätsanalyse und Inklusion sind in den Vordergrund gerückt. Wir haben uns immer der Herausforderung gestellt." Und das offensichtlich sehr erfolgreich, das jedenfalls bescheinigte Regierungsschuldirektorin Marianne Spille, die der Schule eine "motivierte Entwicklung" bescheinigte. Bürgermeister Michael Stock dankte im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Wegberg: "In 50 Jahren haben Generationen von Schülern die Edith-Stein-Realschule besucht. Man darf das Alter der Schule nicht mit ,alt' bezeichnen, denn dank der Schüler, die immer eine Art Frischzellenkur sind, bleibt eine Schule immer jung."

Und dann war da noch Hans-Werner Quasten. Sein munterer Beitrag sorgte für Begeisterung, vor allem die Feststellung: "Natürlich war ich ein braver Schüler."

Einer der musikalischen Beiträge kam von Luna-Marie Jentgens, Schülerin der Klasse 9c. Zunächst noch sichtlich nervös, präsentierte sie am Klavier hervorragend "Relax daily" - völlig zu Recht bekam die junge Pianistin viel Applaus.

(RP)
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