Neue Ortsschilder in Wegberg 1, 2 oder 3 ?

Wegberg · 92 Ortsschilder werden demnächst erneuert. Vorher muss der Stadtrat eine von drei Gestaltungsvarianten auswählen. Die Empfehlung des Fachausschusses fiel denkbar knapp aus. Auch, weil es um die Identität der 40 Außenorte geht.

 Es gibt drei Gestaltungsvorschläge: Variante A1 fiel im Fachausschuss durch.

Es gibt drei Gestaltungsvorschläge: Variante A1 fiel im Fachausschuss durch.

Foto: hec

"Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht." Ähnlich wie die kleinen hüpfenden Hauptdarsteller in der kultigen TV-Kinder-Quizshow "1, 2 oder 3" dürften sich am Dienstag die Mitglieder des Ausschusses für Tourismus, Kultur, Sport und Verkehr im Wegberger Rathaus gefühlt haben. Sie mussten sich entscheiden: 1, 2 oder 3 - oder in diesem Falle in der Verwaltungsversion: A1, A2 oder B ? Aus drei unterschiedlich gestalteten Ortseingangsschildern sollten sie die von ihnen favorisierte Variante benennen. Heraus kam ein zweigeteiltes Meinungsbild.

 Variante A2 kam auf 12 Stimmen.

Variante A2 kam auf 12 Stimmen.

Foto: Michael Heckers

Aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte nennt sich Wegberg "Mühlenstadt". Dieses fürs eigene Selbstverständnis und für Vermarktungszwecke wichtige Alleinstellungsmerkmal soll künftig auch auf allen Ortseingangsschildern zu sehen sein. Deshalb plant die Stadtverwaltung, 92 an Ortseingangsstraßen stehende und größtenteils in die Jahre gekommene Ortstafeln auszutauschen. Einig ist man sich, dass alle neuen Schilder der Schriftzug "Mühlenstadt" zieren soll. Doch bei der Frage der Gestaltung gibt es noch Diskussionsbedarf.

 Die Variante B erhielt 11 Stimmen.

Die Variante B erhielt 11 Stimmen.

Foto: Michael Heckers

Bislang sind die Ortstafeln in Wegberg so gestaltet, dass in der obersten Zeile in großen Lettern die jeweilige Ortschaft (zum Beispiel Klinkum), in der mittleren Zeile etwas kleiner die "Stadt Wegberg" und unten der "Kreis Heinsberg" genannt sind. Für die neuen Ortsschilder legte die Verwaltung nun drei unterschiedliche Gestaltungsvarianten vor. Dabei favorisiert die Verwaltung selbst die Variante A1 - und mit Abstrichen auch A2. Sie vertritt die Auffassung, dass es nur dann sinnvoll sei, den Zusatz "Mühlenstadt" aufzunehmen, wenn der werbende Begriff hervorgehoben und dadurch augenfällig wird. Diesem Ansatz widersprachen die sachkundigen Bürger Knut Müller (Grüne) aus Klinkum und Willi Fichtl (AfW) aus Wildenrath. Wegberg sei geprägt durch die 40 Ortsteile, mahnte Müller, darum habe der hervorgehobene Ortsname, wie er in Variante B vorgesehen sei, seine Berechtigung. "Andernfalls kann ich die Diskussionen bei den Bürgern schon jetzt erahnen", warnte Müller. Willi Fichtl sprach sich dafür aus, die Schriftzüge des Ortes und "Mühlenstadt Wegberg" auf den neuen Schildern größer, den "Kreis Heinsberg" kleiner darzustellen.

Für die Kosten der neuen Ortsschilder muss der jeweilige Straßenbaulastträger aufkommen. Die Stadt Wegberg hat den Kreis Heinsberg und den Landesbetrieb Straßen.NRW bereits über den bevorstehenden Austausch informiert. Seitens der Stadt Wegberg sind 65 der 92 Ortsschilder auszutauschen. Die Gesamtkosten dafür beziffert die Verwaltung auf 6415 Euro. Die alten, abmontierten Ortstafeln sollen meistbietend verkauft werden.

Endgültig entscheiden über die Art der Gestaltung soll der Wegberger Stadtrat während seiner nächsten Sitzung. Der Verkehrsausschuss hat sich am Dienstag mehrheitlich für Variante A2 ausgesprochen - allerdings fiel die Empfehlung an den Stadtrat denkbar knapp aus: Zwölf Ausschussmitglieder stimmten für Variante A2 (CDU 8 Stimmen, AfW 2, Grüne 1, FWW 1). Elf Ausschussmitglieder votierten für Variante B (SPD/6 Stimmen, CDU 2, FDP 2, Grüne 1). Auf Variante A1 entfiel keine Stimme, dieser Vorschlag scheidet damit de facto aus.

1, 2 oder 3 - wer am Ende richtig steht, für den demnächst das Licht angeht - am 19. Dezember im Wegberger Stadtrat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort