Wassenberg Wassenberg bekommt das "Südliche Naturpark-Tor"

Wassenberg · Einstimmig war der Beschluss der Verbandsversammlung des Naturparks Schwalm-Nette, der gestern in der Wassenberger Begegnungsstätte tagte. Sie soll zum multifunktionalen Infozentrum werden.

Das 50-jährige Bestehen des Naturparks Schwalm-Nette im vergangenen Jahr gab auch den Anstoß dazu, die Naturparkplanung in die Zukunft fortzuschreiben und neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Stichworte sind Freizeitverhalten, Demografie, Ökologie oder neue Medien. In einer Reihe von Foren und Arbeitsgruppen entstand in den vergangenen Monaten ein breiter Ideenkatalog mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen.

Über die ersten Ergebnisse der Arbeitsgruppe, die aus den vielfältigen Vorschlägen eine Prioritätenliste für die nahe Zukunft erarbeitet, berichtete gestern bei der Verbandsversammlung des Naturparks unter Leitung von Dr. Ferdinand Schmitz (Wegberg) in der Wassenberger Begegnungsstätte der Verbandsgeschäftsführer Michael Puschmann. Ein neues Konzept für die bisherigen Naturparkzentren - drei gibt es derzeit: in Wachtendonk, Brüggen und Wildenrath - spielt eine zentrale Rolle.

Der Tagungsort der Versammlung war denn auch mit Bedacht gewählt: Die Wassenberger Begegnungsstätte soll nämlich als "Südliches Naturpark-Tor", so der neue Begriff, das im Gewerbegebiet Wegberg Oval in Wildenrath gelegene, schlecht frequentierte Naturparkzentrum, für das der Mietvertrag Ende des Jahres ausläuft, beerben. Und das mit einem neuen Konzept.

Denn der Naturpark will weg vom Konzept weniger großer Zentren hin zu zentral, an tourstischen Anlaufstellen gelegenen und möglichst multifunktional nutzbaren Informations-Hotspots, die zugleich die "i-Marke" erfüllen, also mit zertifizierten Tourist-Informationen kombiniert sind - tägliche Öffnungszeiten und Service wie Zimmervermittlung inklusive. Die i-Zertifizierung, die in Wachtendonk und Brüggen schon in die Wege geleitet sei, wünscht sich auch Wassenberg - wenn denn das Konzept für die Umgestaltung der heutigen Begegnungsstätte steht. Das soll bis zum Frühjahr 2017 geschehen.

Gestern hat die Versammlung die Bewerbung Wassenbergs zur Freude von Bürgermeister Manfred Winkens einstimmig angenommen. "Ein Traum geht in Erfüllung", sagte Winkens und versprach: "Wir werden die i-Marke schaffen und das ,Tor' im Sinne des Naturparks betreiben." Winkens und auch Verbandsvorsteher Dr. Andreas Coenen (Landrat des Kreises Viersen) stellten die Vorzüge des Hauses als Naturpark-Tor heraus: Ausgangspunkt im Herzen der Parklandschaft Wassenbergs für Wanderungen, ausreichend Parkplätze, kurzer Weg zur Stadt, behindertengerechte Bauweise und (schon heute) multifunktionale Nutzbarkeit. Das Naturpark-Tor soll die Stadt, die sich an den (noch zu ermittelnden) Kosten beteiligen und Service-Personal einbringen will, später auch weiterhin für eigene Veranstaltungen nutzen können. Neben den Naturpark-Toren sollen mittelfristig übrigens mehrere kleinere Naturpark-Info-Points entstehen, hier könnte auch Wegberg aktiv werden. Die Stadt hatte sich zunächst auch für ein "Tor" beworben, die Absicht aber angesichts der prekären Haushaltslage wieder verworfen.

Der Versammlung stellten zwei Vertreter der Firma Kessler & Co (Ausstellungsplanung) zwei mögliche Raumkonzepte für das Naturpark-Tor vor. Der heutige Großraum würde in Zonen aufgeteilt und entsprechend möbliert: mit einem eingangsnahen Servicethekenbereich, einer Art Veranstaltungs- und Kommunikationsforum in der Mitte und einem hinteren Ausstellungsbereich mit multimedialer Mosaikwand und interaktivem Infotisch.

(RP)
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