Nachruf Trauer um Propst Nießen

Erkelenz · Wassenbergs früherer Pfarrer Hugo Nießen ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Der beliebte Seelsorger prägte 25 Jahre kirchliches Leben mit.

 Auch der Georgius-Bruderschaft war Propst i.R. Hugo Nießen (2.v.r.) bis ins hohe Alter verbunden. 2013 gratulierte er als Ehrenpräses verdienten Mitglieder der Bruderschaft.

Auch der Georgius-Bruderschaft war Propst i.R. Hugo Nießen (2.v.r.) bis ins hohe Alter verbunden. 2013 gratulierte er als Ehrenpräses verdienten Mitglieder der Bruderschaft.

Foto: Bruderschaft

Wassenberg Viele Wassenberger, und nicht nur Katholiken, haben seine Menschenfreundlichkeit geschätzt. Am Dienstag ist Propst in Ruhe Hugo Nießen, der langjährige Pfarrer an St. Georg Wassenberg, im Alter von 85 Jahre gestorben. Rund 25 Jahre prägte Nießen das kirchliche Leben in Wassenberg - ein jederzeit ansprechbarer Seelsorger bester alter Schule, der auch im Ruhestand ab 2000 der Stadt die Treue hielt und als Seelsorger bis über sein 80.

Lebensjahr hinaus aktiv blieb als Subsidiar in den Gemeinden St. Georg und St. Martin Orsbeck. "Noch vor zwei Jahren nahm er an der Primizfeier eines in Wassenberg ausgebildeten Priester-Praktikanten im Aachener Dom teil. Hugo Nießen war ein im wahrsten Sinne des Wortes weiser Mann, besonnen und weitsichtig zugleich", schreiben Propst Thomas Wieners und Anne Ellenbeck für die Interessengemeinschaft St. Georg in ihrem Nachruf.

Als ein vom 2. Vatikanischen Konzil geprägter Priester sei Hugo Nießen der Aufbruch in der katholischen Kirche wichtig gewesen, vor allem auch der theologische Austausch mit der evangelischen Kirche vor Ort. "Erst nach seiner Pensionierung, von der Last des Amtes befreit, konnte er seinen Interessen wie Kunst und Historie nachgehen. Besonders freute er sich, wenn er eine Ausstellung in Aachen, seiner Heimatstadt, besuchen konnte.

Hier blühte er auf und erzählte Erlebnisse aus seiner Jugend, die auch von seinem besonnenen und geradlinigem Verhalten Zeugnis ablegten. Viele von uns haben bei Begegnungen mit ihm persönliche Erfahrungen gemacht, die prägend waren", heißt es im Nachruf. Nießen wurde am 16. März 1957 von Bischof Pohlschneider im Aachener Dom zum Priester geweiht, war Kaplan in Giesenkirchen, Stolberg und Aachen-Brand, bevor er in Aachen-Verlautenheide seine erste Pfarrerstelle antrat.

Von 1976 bis zum Jahr 2000 war er dann Propst der Pfarre St. Georg, ab 1978 Dechant des Dekanates Wassenberg, ab 1990 zudem Pfarrer in Orsbeck. In Nießens Amtszeit fielen die Sanierung der Georgskirche, die Gestaltung des Stiftsplatzes und der Ausbau des Kindergartens. Nießen gehörte auch zu den Gründern der Hospizinitiative "Regenbogen". Im "grünen" Wassenberg ist der Naturfreund heimisch geworden. Der Entschluss, als Ruheständler dort weiterzuleben, fiel ihm leicht, sagte Nießen vor fünf Jahren im RP-Gespräch.

"Kirche muss zu den Leuten gehen", lautete seine Maxime. Sie prägte sein Wirken. - Die Exequien für Hugo Nießen beginnen am Samstag um 13 Uhr in St. Georg, anschließend findet die Beisetzung auf dem Waldfriedhof statt.

(RP)
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