Wassenberg Straßenrandstreifen als Matschkuhle

Wassenberg · Die Zufahrtsstraße zur Sportanlage Am Schwanderberg in Myhl zeigt in Höhe der Wohnbebauung einen unbefestigten oft matschigen Randstreifen, in dem Unkraut wuchert. Stadt verspricht die Mahd. Teerung sei aber nicht vorgesehen.

 Rüdiger Lindholm zeigt den matschigen Randstreifen an der Zufahrtsstraße zur Myhler Sportanlage, der am Anfang (hinten) noch geteert ist.

Rüdiger Lindholm zeigt den matschigen Randstreifen an der Zufahrtsstraße zur Myhler Sportanlage, der am Anfang (hinten) noch geteert ist.

Foto: Hahn

Das Ordnungsamt der Stadt ist zu Recht auf die Sauberkeit der Straßen- und Wegeränder bedacht. Dagegen hat Rüdiger Lindholm, Anwohner der Straße Am Schwanderberg in Myhl, nichts einzuwenden. Im Juli wurde der Besitzerin des Ackergrundstücks neben seinem Einfamilienhaus ein Schreiben des Ordnungsamtes zugestellt, dass auf Beseitigung von Wildkräutern (innerhalb von einer Woche!) drängte, weil Unkraut ein wenig über den Randstein der Straße gewachsen war. Rechtens zwar - was Lindholm jedoch kopfschütteln ließ, war die Tatsache, dass die Stadtverwaltung hier umgehend aktiv wurde, während der Randbereich der Zufahrtsstraße zur Sportanlage Am Schwanderberg, die rund 70 Meter an der anderen Seite seines Hausgrundstücks entlang führt, seit Jahren weit schlimmer aussieht: mit einem Unkrautstreifen am Rand, der vor allem nach Regen und bei feuchtem Wetter einer Kloake gleiche.

Lindholm beschreibt: "Bereits seit 17 Jahren machen wir darauf aufmerksam, dass diese Zugangsstraße nicht vollständig geteert wurde. Der Randstreifen, der ungeteert blieb, ist zu einem großen Teil mit Wildwuchs bedeckt. Nachdem es geregnet hat, bilden sich Pfützen bzw. Matsch, der, wenn Fahrzeuge zum Sportplatz fahren, immer wieder gegen unsere Mauer und sogar bis auf unser Grundstück geschleudert wird. Spaziergänger, die mit Hunden in den Wald gehen, nutzen diesen Streifen darüber hinaus sehr gerne als Hundetoilette." Er selbst habe immer wieder mal Unkraut in diesem Bereich entfernt, obwohl er dafür nicht zuständig sei.

Lindholm erzählt, dass er sich schon vor rund drei Jahren mit einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort getroffen habe, um auf die Situation noch einmal aufmerksam zu machen, der Mitarbeiter habe seine Kritik durchaus nachvollziehen können. Abhilfe sei zwar versprochen worden, aber geschehen sei nichts.

Das Schreiben der Stadt an die Nachbarin veranlasste Lindholm im Sommer, in Sachen Randstreifen des Weges zum Sportplatz erneut aktiv zu werden. Er habe, so Lindholm, nach einem Telefonat mit Ordnungsamtsleiter Michael Steckel diesem die erbetenen Fotos zur Situation des Randstreifens geschickt und seitdem, trotz zweier weiterer Schreiben an die Stadt, in dieser Sache keinerlei Antwort bekommen. Diese "Ignoranz" ärgere ihn mächtig.

Die Stadt, von der Redaktion auf Lindholms Kritik angesprochen, entschuldigt sich dafür, auf Lindholms Schreiben nicht geantwortet zu haben. Das Anliegen sei jedoch weitergeleitet und das Mähen der Bankette angeordnet worden. Die Stadt sei davon ausgegangen, dass dies längst geschehen sei. Lindholms Nachfrage vom 24. September sei dann "bedauerlicherweise in der hohen Anzahl von E-Mails am Bundestagswahltag ,untergegangen', was uns sehr leid tut", schreibt die Verwaltung. Sie sagt zu, dass nun "zeitnah die Entfernung des Unkrauts bzw. das Mähen der Bankette am Wegrand durchgeführt wird". Eine Teerung des Randstreifens, wie von Lindholm angeregt, sei allerdings nicht vorgesehen, da es sich beim fraglichen Weg um einen Wirtschaftsweg mit beidseitigen Banketten handele. "Wie alle Wirtschaftswege im Stadtgebiet dienen die seitlichen Bankette unter anderem zur Versickerung des Oberflächenwassers und werden je nach Bedarf ein- bis zweimal pro Jahr gemäht", schreibt die Stadt. "Da wir alle Wirtschaftswege gleichermaßen behandeln, ist eine Teerung der seitlichen Banketten nicht vorgesehen. Zumal im Falle einer vollständigen Versiegelung die Versickerungsfunktion für Oberflächenwasser nicht mehr gegeben wäre."

Letzterer Hinweis befriedigt Lindholm allerdings nicht. Der Diplom-Ingenieur verweist auf mögliche Alternativen der Randdrainage und Versickerungsmöglichkeiten etwa durch ein Kiesbett. Lindholm will mit diesem Vorschlag noch einmal auf die Stadt und örtliche Politiker zugehen.

(RP)
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