Wassenberg Projekttage: Darum ist Anderssein nicht schlecht

Wassenberg · Mit dem Thema "Anderssein" beschäftigten sich 200 Schüler der Katholischen Grundschule Birgelen.

 Beim großen Schulfest präsentierten die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern die Ergebnisse der kreativen Arbeit.

Beim großen Schulfest präsentierten die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern die Ergebnisse der kreativen Arbeit.

Foto: Jörg Knappe

"Anders sein ist nicht schlecht - irgendwie anders ist spannend". Drei Tage lang beschäftigten sich die 200 Mädchen und Jungen aus der Katholischen Grundschule Birgelen bei ihren Projekttagen auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Anderssein.

Beim großen Schulfest präsentierten sie gemeinsam mit ihren Lehrern die Ergebnisse ihrer kreativen Arbeit, die jahrgangs- und klassenübergreifend stattfand. Und die Schulleiterin Barbara Schillings mit Stolz erfüllte. "Noch nie habe ich so motivierte Kinder erlebt", freute sie sich bei der Abschlusspräsentation. Dabei konnte die Rektorin nicht nur auf die Hilfe ihrer Kollegen aus dem Lehrerkollegium zurückgreifen, sondern erhielt auch Unterstützung durch das Erzieherteam der Offenen Ganztagsschule (OGS).

Im Vorfeld durften die Birgelener Grundschüler jeweils drei Wünsche für die Projektarbeit äußern. Das Thema Anderssein spiele aber nicht nur während der Projekttage eine Rolle. "Hier werden behinderte und nichtbehinderte Kinder unterrichtet", berichtete Schulleiterin Barbara Schillings. Gemeinsam seien die beteiligten Mädchen und Jungen zu der Erkenntnis gekommen, dass Anderssein keineswegs schlecht sei. Aber auch praktisches Arbeiten wie Sägen oder Basteln habe die kleinen Projektteilnehmer sehr angesprochen. Dabei wurde unter anderem ein Bauwagen auf dem Schulgelände farbenfroh gestaltet mit Motiven rund um das kleine Schaf "Fiete Anders", das sich in dem gleichnamigen Kinderbuch auf die abenteuerliche Suche begibt nach einem Ort, an dem Anderssein richtig ist.

In den insgesamt 13 unterschiedlichen Projektgruppen bereiteten die Grundschüler eine internationale Modeschau vor und begeisterten als Nachwuchs-Mannequins auf dem Laufsteg. Die großen Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum wurden ihnen näher gebracht, sie erarbeiteten unter dem beziehungsreichen Motto "Hand in Hand" eine gemeinsame Fotocollage. "Irgendwie anders" hieß das Bilderbuchprojekt, das von zwei seltsamen Tieren handelte, die sich kennenlernen und trotz vieler Unterschiede dicke Freunde werden. Ausgrenzung und Anderssein wurden dabei kritisch und kreativ thematisiert. "Wir wollten erzählen, wie eine solche Freundschaft wachsen kann", machte Schulleiterin Barbara Schillings deutlich.

Aus bunt bemalten Holzlatten entstand ein Kinderzaun, auf dem die Birgelener Grundschüler sich selbst verewigt hatten. Ins "Land der Blaukarierten" entführte das Sing- und Tanzprojekt. Auch Speisen aus der ganzen Welt standen auf dem Stundenplan. Dabei entdeckten die jungen Projektteilnehmer, dass manche Religionen vorschreiben, bestimmte Lebensmittel nicht essen zu dürfen und dass es Menschen gibt, die unter Allergien leiden. Gemeinsam wurde gekocht, gebacken und gespeist.

Buntes Krepppapier, Korken, Toilettenpapierrollen und Joghurtbecher - mehr brauchten die Schüler nicht, um ihre fantasievollen "Menschenfiguren" entstehen zu lassen. Die Schulleiterin erwägt nun, die Projekttage nicht mehr im vierjährigen Rhythmus, sondern alle ein bis zwei Jahre stattfinden zu lassen.

(cb)
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