Wassenberg Mit Musik und Tanz durch Jahreszeiten

Wassenberg · Den Bogen vom Barock in die Moderne schlug ein Kulturabend in Wassenberg. Die Freie Kammerphilharmonie Selfkant und Tänzer interpretierten "Die vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi und Tango-Komponist Astor Piazzolla.

 Die Tänzerinnen Keara Lindert-Knoeppel und Stephanie Sellin Springer tanzten zu den Klängen der Freien Kammerphilharmonie Selfkant bei Vivaldis "Vier Jahreszeiten".

Die Tänzerinnen Keara Lindert-Knoeppel und Stephanie Sellin Springer tanzten zu den Klängen der Freien Kammerphilharmonie Selfkant bei Vivaldis "Vier Jahreszeiten".

Foto: Renate Resch-Rüffer

Unter dem Titel "Die vier Jahreszeiten - eine globale Interpretation durch Musik und Tanz" war die Freie Kammerphilharmonie Selfkant gemeinsam mit drei Tänzerinnen und einem Tänzer mit einer besonderen Uraufführung zu Gast im Forum der Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg.

"Es ist etwas ganz Besonderes, eine regionale aber auch globale Interpretation und Musik-Theaterproduktion," eröffnete der Fachbereichsleiter für Kunst und Musik der VHS Heinsberg, Ingo Rümke, die Veranstaltung. Sie war eine Kooperation des Kultur-Fördervereins Wassenberg, der Stadt Wassenberg und der Kreis-Volkshochschule.

Der künstlerische Leiter dieses Projektes, Martin Gramajo, ist ursprünglich im Selfkant beheimatet. Er hat die Freie Kammerphilharmonie Selfkant ins Leben gerufen, die seit einigen Jahren in fester Besetzung auftritt und sich aus Musikern der Region zusammensetzt.

"Es sind vier Künstler, die in der Region leben, aber ebenfalls international zusammengesetzt sind," weiß Rümke. Martin Gramajo kommt aus Uruguay, Solisten und Musiker aus Russland, Korea und Belgien.

Die sehr bekannten vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi haben ihre Wurzeln im Barock. Die vier Teile des Violinkonzertes wurden je zur Hälfte von den Solistinnen Kyungnam Koh und Elizaveta Panarina gespielt. Die Tänzerinnen Keara Lindert-Knoeppel und Stephanie Sellin Springer interpretierten die einzelnen Jahreszeiten und die Emotionen, die diese in den Menschen hervorrufen mit ihren Körpern. Warme und kalte Lichtfarben der Bühnenbeleuchtung, Trockeneis und ein Korb mit Herbstblättern unterstützten die tänzerische Wirkung der Jahreszeiten. Im Duett oder als Solotänzerinnen zeigten die Frauen die Beweglichkeit ihrer Körper mit aufeinander abgestimmten Tanzelementen.

Ganz anders muteten die "Las cuatro estaciones porteans" von Astor Piazzolla an, die im 20. Jahrhunderte geschrieben wurden. Diese argentinischen vier Jahreszeiten beginnen mit dem Herbst. Es sind Tango-Rhythmen, die ebenso sehnsuchtsvoll klagende Partien zeigen, wie rasche, passionierte Elemente. Das Paar Sergio Wolf & Chantal Heck, beide professionelle und leidenschaftliche Tangotänzer, nahmen sich des Themas an.

Die Jahreszeiten werden in den argentinischen Arbeitervierteln anders erlebt als im italienischen Barock. Leidenschaften wie Liebe, Hass und Eifersucht sind Teile davon. Gemeinsam mit Keara Lindert-Knoeppel trat das Duo auf, es wechselten fließende Bewegungen mit klassischen Tangofiguren. Die Zuschauer erlebten die Tänzer hautnah auch vor der Bühne in einer lebendigen und abwechslungsreichen Inszenierung.

(rerü)
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