Wassenberg Marienoktav - auch für Zweifler

Wassenberg · Neben dem klassischen Wallfahrtsprogramm setzt die Marienoktav wieder neue Akzente: Abend "für alle Zweifelnden und Fragenden" und ein Blick hinter die Kulissen der Wallfahrtskirche.

 Traditioneller festlicher Abschluss der Wallfahrtswoche in Ophoven ist die Marientracht, bei der das Gnadenbild der Gottesmutter mit dem Jesusknaben in einer Prozession durch den Ort getragen wird.

Traditioneller festlicher Abschluss der Wallfahrtswoche in Ophoven ist die Marientracht, bei der das Gnadenbild der Gottesmutter mit dem Jesusknaben in einer Prozession durch den Ort getragen wird.

Foto: Knappe (Archiv)

Noch ist zwar laut Pfarrer Thomas Wieners nicht ganz klar, wie die Heilige Pforte an der Wallfahrtskirche in Ophoven ganz praktisch in die traditionelle Wallfahrtswoche zum Gnadenbild der "Liebenswürdigen Mutter" einbezogen wird. Aber die Ausstrahlung des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahres der Barmherzigkeit - das die heiligen Pforten als Eingang in die Gnade Gottes mit symbolisieren - prägt auch das Thema der Wallfahrtswoche vom 28. August bis 4. September. Die Gottesdienste und Pilgerandachten eines jeden Tages - die wieder unterschiedliche Zielgruppen ansprechen (u.a. Frauen, Kinder, Senioren, Kranke, Schützen, katholische Vereinigungen) - ranken sich um "Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit". Entsprechend lauten die Tagesthemen: Durstige tränken, Hungrige speisen, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen und Gefangene besuchen.

Pfarrer Thomas Wieners stellte im Gespräch einige besondere Akzente der Oktavwoche vor, die in der komprimierten Form zum dritten Mal stattfindet. Dreimal gab es bereits eine Familienwallfahrt, mit der am Sonntag, 28. August, die Oktav beginnt. Neu ist in diesem Jahr der Start um 15 Uhr an der Orsbecker (nicht Birgelener) Kirche, der die Familien mit Kindern, gern auch in Bollerwagen, über einen neuen, landschaftlich attraktiven Weg entlang der Rur zur Ophovener Wallfahrtskirche führt. Ein Rücktransfer per Bus wird organisiert. Wieners hofft, die Familienwallfahrt so mehr und mehr populär zu machen, für alle teilnehmenden Kinder gibt es übrigens ein Christophorus-Medaillon fürs Fahrrad.

Einen neuen Gedanken greift am Mittwoch, 31. August, 19 Uhr, ein Abend "für alle Zweifelnden und Fragenden" in der Wallfahrtskirche auf, der nach dem biblischen Zweifler "Thomas Gottesdienst" genannt wird. Der Steyler Missionar Professor Dr. Bernd Werle von der Ordenshochschule St. Augustin, der als Prediger für alle Pilgermessen gewonnen werden konnte, habe gute Erfahrungen mit diesem Angebot gemacht, sagte Wieners. Angesprochen werden sollen hiermit auch Menschen, die mit der Wallfahrtsidee wenig anfangen können oder in Glaubensfragen auf der Suche sind. Für die Musik wurde die Band "jo(y) in jesus" gewonnen, die nicht zum ersten Mal moderne Rhythmen in die Ophovener Kirche bringt.

Speziell an die Ophovener - auch die, die mit der Wallfahrt wenig "am Hut haben" - wendet sich eine Einladung für Freitag, 2. September, ab 19 Uhr in Kirche und Pfarrgarten. "Kirche anders erleben" lautet das Motto. "Wir planen eine Art Nacht der offenen Kirche mit einem Blick hinter die Kulissen", kündigt Wieners an. Dazu gehört eine Kirchenführung mit Paul Dammers einschließlich Blick in Sakristei und Kirchturm. Anschließend wird zum geselligen Beisammensein eingeladen. An allen Wallfahrtstagen sind Pilger wieder ins Beichtmobil der Organisation "Kirche in Not" eingeladen. Priester stehen in diesem umfunktionierten VW Bus für Gespräche zur Verfügung.

Die Lichterprozession der Messdiener am Samstag, 3. September, 21 Uhr, leitet den Abschlusstag der Wallfahrt am 4. September ein, an dem nach einer Fuß- und Fahrradwallfahrt ab Kirche Birgelen (Start: 15 Uhr) die Ophovener Marientracht um 17 Uhr durch den Ort den festlichen Schlussakzent setzt.

(RP)
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