Wassenberg Konzert und Ausstellung: Psalmen spiegeln Leben

Wassenberg · Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres der Kirche St. Georg lädt eine Ausstellung zur Auseinandersetzung mit Psalmen ein.

 1118 stiftete Graf Gerhard die Georg-Basilika. Bis auf Teile des Turms wurde die Kirche im Krieg zerstört, ab 1950 neu aufgebaut.

1118 stiftete Graf Gerhard die Georg-Basilika. Bis auf Teile des Turms wurde die Kirche im Krieg zerstört, ab 1950 neu aufgebaut.

Foto: Brehl (Archiv)

Am 30. September vor 900 Jahren wurde die Wassenberger Georgs-Kirche, damals zum Bistum Lüttich gehörend, geweiht, für die Pfarrgemeinde St. Marien Wassenberg ein Anlass für einige besondere Veranstaltungen und eine Ausstellung, die der Heimatverein im Bergfried vorbereiten wird.

Am Beginn des Jubiläumsjahres steht am Sonntag, 4. März, 17 Uhr, ein Kirchenkonzert in der Propsteikirche, verbunden mit der Eröffnung einer besonderen Ausstellung mit dem Thema "Lebens.Raum Psalmen", die die Pfarrei aus dem Bistum Trier entliehen hat. Propst Thomas Wieners wird in die Ausstellung einführen. Für ihn haben Psalmen nach wie vor eine ganz besondere Kraft und laden zur Meditation ein. Psalmen werden auch im Eröffnungskonzert eine Rolle spielen, das der in der Region auch als Chorleiter bekannte Konzert- und Opernsänger, Bass-Bariton Volker Mertens, und Giovanni Solinas, Kantor an St. Cornelius Dülken, an der Orgel bestreiten.

Das Programm kündigt Meisterwerke von Bach, Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy, Dvorak und anderen an. Am Anfang des Konzertes steht die berühmte Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach, ein Werk voller Kraft und Virtuosität. Beethoven und Dvorak vertonten die Psalmen mit großer musikalischer Vielfalt. "Einmal wirken sie hochdramatisch, ein anderes Mal meditativ. Abwechslungsreich und farbig schlagen sie den Zuhörer in ihren Bann und fesseln gleichermaßen durch Ausdruck und Leidenschaft. Die beiden Künstler verstehen es, ihre musikalischen Mittel überzeugend einzusetzen", heißt es in der Ankündigung.

Für die Ausstellung verwandelt sich die Kirche gleichsam in fünf Meditationsräume. Auf Großpostern werden wichtige Gebetstexte des Alten Testaments in Bildern und Texten dargeboten. "Sie geben in ihrer Vielfalt alle Gefühle und Erfahrungen des menschlichen Lebens wieder - Dank, Lob, Klagen, Bitten, Zweifel, Hadern mit Gott, Gefühle des Hasses, des Zornes und der Rache. Die ganze Bandbreite von den Höhen bis zu den abgründigen Tiefen menschlichen Lebens wird vor Gott ausgebreitet und ausgesprochen", heißt es in der Einladung. Die Stationen laden die Besucher zum Meditieren ein: So wird es einen "Dunkel-Raum" geben, der die Klage- und Fluch-Psalmen in den Mittelpunkt stellt. Im "Sozial-Raum" geht es um die Frage nach Gerechtigkeit und Solidarität, der "Frei-Raum" greift mit Psalm 23 die Frage des Gottvertrauens auf. Der "Welten-Raum" wirft anhand der Schöpfungspsalmen einen Blick in die Schöpfung und das Universum, und die Station "Klang-Raum" widmet sich der Bedeutung der Psalmen in der jüdischen und christlichen Liturgie. Die Ausstellung setzt auf die ästhetische Kraft der Psalmen, auf den Reichtum ihrer Bilder und auf die Zeiten und Kultur überbrückende Kunst des Ausdrucks menschlicher Existenz, in der alles zur Sprache kommen kann, was Menschen bewegt.

Die Meditationsbereiche sind bis zum 13. April in der Propsteikirche aufgebaut. Besonders Interessierte, so Propst Wieners, können auch außerhalb der Öffnungszeiten der Kirche die Schau besuchen. Sie sollten sich dann im Pfarramt melden. Am Dienstag, 20. März, 19.30 Uhr, liest im Rahmen der Ausstellung Pfarrer Wilhelm Bruners aus Mönchengladbach.

(RP)
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