Wassenberg Kleine Forscher experimentieren

Wassenberg · Der Katholische Kindergarten in Birgelen ist seit 2012 ein "Haus der kleinen Forscher". Nun wurde die Einrichtung erneut zertifiziert, dabei demonstrierten die Kinder, mit wie viel Eifer sie experimentieren und konstruieren.

 Arbeiten gemeinsam am Luftkissenboot: Die kleinen Forscher (v.l.) Lucien, Marlon, Lian und Amelie. Die Kinder besuchen den Katholischen Kindergarten in Birgelen.

Arbeiten gemeinsam am Luftkissenboot: Die kleinen Forscher (v.l.) Lucien, Marlon, Lian und Amelie. Die Kinder besuchen den Katholischen Kindergarten in Birgelen.

Foto: UWE HELDENS

Marlon und Lucien, beide fünf Jahre jung, sitzen auf dem Boden. Vor sich haben sie eine große Luftpumpe, Luftballons, Getränkeverschlüsse, CD-Rohlinge und weiteres Material ausgebreitet. Es ist so etwas wie ihr Spielzeug - Spielzeug, das ihren Forschergeist weckt, ihre Kreativität fördert und schlussendlich in Handfestes mündet. Die beiden pfiffigen Jungs sind nämlich gerade dabei, ein Luftkissenboot zu bauen. In ihrem "normalen" Leben besuchen sie übrigens den katholischen Kindergarten in Birgelen. Und dieser ist seit 2012 ein "Haus der kleinen Forscher". Erneut erhielt die Einrichtung wegen herausragender und überdurchschnittlicher Leistung das Zertifikat. Zu Gast waren Netzwerkoordinatorin Annette Sielschott und Richard Jochims von der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsnerg. Im Gepäck hatten sie die wertvolle Verlängerung des Zertifikates.

Das Papier, auf dem das Zertifikat gedruckt steht, spielt für die Kinder eine eher untergeordnete Rolle. Ihnen geht es um das bloße Experimentieren und Konstruieren. Ilona Meisen ist eine der Erzieherinnen der Einrichtung. "Die Kinder arbeiten im Forscherraum sehr selbstständig. Es ist sehr erstaunlich, welche Ideen die Kinder mitbringen, wenn sie mit den unterschiedlichen Materialien auf Entdeckungsreise gehen", erzählt Ilona Meisen. Dass Marlon, Lucien und weitere Kinder an den Luftkissenbooten arbeiten, ist dem Umstand geschuldet, dass sich die Kinder gefragt haben, warum der Wind dafür sorgen kann, Fenster und Türen zuzuschlagen. "Luft ist stark, weißt Du das?", fragen die Kinder in die Runde. Die Kleinen machen es beeindruckend vor: Mit der Luftpumpe pusten sie den Luftballon auf, verschließen in dann mit einem Clip. Danach drapieren sie den Ballon auf den Getränkeverschluss, den sie mit Klebeband auf dem CD-Rohling befestigt haben. Zum Schluss wird der Clip gelöst - und schon braust der Ballon auf der CD umher. Experiment gelungen.

Einrichtungsleiterin Gitta Heckers erklärt: "Unsere Kinder haben jeden Tag die Möglichkeit, im Forscherraum zu experimentieren. Darüber hinaus gibt es auch in den Gruppen Schwerpunkte zum Thema Forschen." Die Erzieherinnen haben den Drang der Kinder, Dinge zu hinterfragen und auszuprobieren, gespürt. Die logische Folge war, den Kindergarten zum Haus der kleinen Forscher zu machen. Ganz wichtig ist, die Kinder ergebnisoffen arbeiten zu lassen. Ilona Meisen: "Es hat sich gezeigt, dass es viel produktiver ist, wenn die Kinder nicht nach Anleitung experimentieren."

Je früher die Kinder mit Projekten wie "Haus der kleinen Forscher" in Berührung kommen, je positiver wirkt sich das offensichtlich auf die spätere Schullaufbahn aus - das jedenfalls, so sagen die Erzieherinnen, zeigt jedes Mal die Rückmeldung der Birgelener Grundschule, mit der der Kindergarten eng zusammenarbeitet. Stellvertretend für die Kinder nahm Gitta Heckers das Zertifikat schließlich entgegen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort