Wassenberg JuZe schließt für drei Monate

Wassenberg · Seit einem halben Jahr muss das Wassenberger Jugendzentrum JuZe aufgrund von Erkrankung ohne pädagogische Leitung auskommen. Die zeitweilige Schließung soll auch der Neuausrichtung dienen.

 Volles Haus herrschte zuletzt beim Nightfall-Festival im April im JuZe. In jüngster Zeit nahmen die Besucherzahlen jedoch rapide ab. Die befristete Schließung soll der Neuorientierung dienen.

Volles Haus herrschte zuletzt beim Nightfall-Festival im April im JuZe. In jüngster Zeit nahmen die Besucherzahlen jedoch rapide ab. Die befristete Schließung soll der Neuorientierung dienen.

Foto: Heldens (Archiv)

Es sollte eine (noch) vertrauliche Mitteilung an die beiden aktuell verbliebenen Beschäftigten des Wassenberger Jugendzentrum JuZe sein, deren befristete, mehrfach verlängerte Verträge (als geringfügig Beschäftigte) auslaufen und nicht verlängert werden können. Das Wassenberger Jugendzentrum schließe für höchstens drei Monate, um einen personellen Engpass zu überbrücken und neu aufgestellt wieder eröffnen zu können. Dies stellte Bürgermeister Manfred Winkens gestern Abend auf Anfrage der Redaktion klar.

Hintergrund sei die Langzeiterkrankung des Zentrumsleiters. Das JuZe arbeite seit Juni ohne pädagogische Leitung. In Abstimmung mit dem Jugendamt des Kreises Heinsberg habe sich die Stadt zu der vorübergehenden Schließung entschlossen. "Das Jugendzentrum bleibt aber erhalten, von dauerhafter Schließung kann keine Rede sein", bekräftige Winkens. Im Internet hatte sich die Nachricht, das JuZe schließe, wie ein Lauffeuer verbreitet. Schon ist eine Online-Petition geschaltet, in der unter dem Motto "Das JuZe muss bleiben!" der Erhalt gefordert wird. Kommentare vermuten auch Drogenprobleme und Ähnliches im JuZe als Ursache. Was Winkens gestern energisch dementierte.

Gleichwohl soll über eine Neukonzeption des JuZe nachgedacht werden. "Zuletzt kamen immer weniger Besucher, Jugendliche aus den Außenorten der Stadt wurden kaum erreicht", sagte Winkens. Auch über eine Ausweitung der bislang sehr begrenzten aufsuchendenden Jugendarbeit (Streetwork), vom Stadtrat unter Verweis auf die Vereins-Jugendarbeit mehrfach abgelehnt, soll wohl neu nachgedacht werden. "Wir wollen die drei Monate nutzen, um gemeinsam mit dem Kreisjugendamt über eine Neukonzeption nachzudenken", betonte Winkens. Er hoffe sogar, dass noch vorher eine Lösung gefunden werde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort