Wassenberg Gottes Segen für vierbeinige Freunde des Menschen

Wassenberg · Zum dritten Mal hatte die Pfarre St. Marien Wassenberg zu einer Haustiersegnung eingeladen.

 An der Tiersegnung hatten alle ihre helle Freude. Die Hunde besonders, als Propst Thomas Wieners gesegnete Leckerli verteilte.

An der Tiersegnung hatten alle ihre helle Freude. Die Hunde besonders, als Propst Thomas Wieners gesegnete Leckerli verteilte.

Foto: JÖRG KNAPPE

Lisa-Marie (12) in der ersten Reihe hat ihren Zwergwidder Nemo aus dem Käfig auf den Schoß genommen, damit das Kaninchen ganz nahe dabei ist an diesem sonnigen Herbstnachmittag, wenn Propst Thomas Wieners im Küstersgarten neben der Kirche die Haustiere segnet. Auch bei der ersten Kleintiersegnung vor zwei Jahren am Birgelener Pützchen war Nemo schon dabei - damals wie heute eine Ausnahme, denn auch bei der dritten Haustiersegnung, der zweiten im Park neben der Kirche, dominieren die Hunde, kleine und größere unterschiedlicher Rassen und Mischungen. Sandra Evers und Günther Jäger sind mit ihren Vierbeinern zum ersten Mal dabei. Eine schöne Sache, finden sie. "Mein Hund ist für mich wie ein Sohn", sagt Jäger. "Ich wünsche mir, dass er lange lebt." Und Sandra Evers hofft für ihre beiden Polonka Zwetna auf bessere Gesundheit durch Gottes Segen - die Vierbeiner kränkeln.

"Auch Tiere nehmen an Gottes Segen teil, sind von Gott geschaffene Wesen mit Gefühlen und Problemen wie Angst, Aggression oder Krankheit", sagt Thomas Wieners nach einer Lesung über die Arche Noah in seinen Fürbitten. Und Tiere geben den Menschen vielfach Halt. "Sie spüren Gefühle in uns", sagt Wieners und spricht die Fürbitte: "Hilf uns, die Tiere als Mitgeschöpfe zu achten, bewahre sie vor Gefahren." Die enge Beziehung, die Menschen zu Tieren aufbauen können, veranschaulicht der Priester an der Geschichte von Hieronymus und seinem zahmen Löwen, aber auch an einem realen Erlebnis aus der Heutzeit: Ein Vermessungsingenieur besänftigt einen auf der Weide auf ihn zu rennenden Stier durch einen Segensspruch. "Ich hätte diesen Mut nicht gehabt", bekennt Wieners, aber es zeige: "Liebe kann Aggression besiegen." Er selbst sei mit Hunden und Katzen in der Familie groß geworden, erzählt der Pfarrer später. Deshalb nahm er vor zwei Jahren die Anregung von Gitta Heckers (GdG-Rat) zur Haustiersegnung gerne auf. Etwa 25 Besucher mit ihren Hunden sind diesmal der Einladung gefolgt.

Gitta Heckers hat auch fürs Tierfutter gesorgt, das der Priester segnet und das dann mit einigem Hallo, pardon Wau-Wau, zu den Mäulern der Vierbeiner wandert. Mit Wieners Appell, an die Würde von Nutztieren als Geschöpfe Gottes auch beim Nahrungsmitteleinkauf zu denken und die Tierhaltung dabei im Blick zu behalten, endet die Haustiersegnung, die in Wassenberg zur Tradition werden soll.

(RP)
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