Wassenberg Ein Gläschen Most aus der alten Weinpresse

Wassenberg · Wein aus Rheinhessen, von der Mosel und aus der Pfalz probieren, an Holzbänken Freunde auf einen kleinen Plausch treffen, dabei Live-Musik hören: Zum dritten Mal luden die Mitglieder der KG Kongo zu ihrem Weinfest ein.

 Bürgermeister Manfred Winkens, Kongo-Schatzmeister Georg Störing, Heinz-Josef Schümmer (stellvertretender Vorsitzender des Gewerbevereins) und Thomas Windeln (Kongo-Vize-Präsident; v. li.) befüllen die Weinpresse.

Bürgermeister Manfred Winkens, Kongo-Schatzmeister Georg Störing, Heinz-Josef Schümmer (stellvertretender Vorsitzender des Gewerbevereins) und Thomas Windeln (Kongo-Vize-Präsident; v. li.) befüllen die Weinpresse.

Foto: JÜRGEN LAASER

Für die Kongolesen - rund 20 ehrenamtliche Helfer waren im Schichtsystem im Einsatz - bedeutete das zweitägige Rebsaft-Spektakel auf dem Roßtorplatz wieder viel Arbeit. Sie bauten Zelte, Tische und Stühle auf, betreuten die große Bühne, schenkten Wein aus. Dabei kam die historische Weinpresse von 1955, die die Karnevalisten vor drei Jahren aus dem Mosel-Städtchen Bulley "entführt" haben, erneut zum Einsatz. Weil die Trauben noch nicht reif sind, griffen die Kongo-Gastgeber auf Produkte aus dem Gewächshausanbau zurück.

Der Karkener Hof Kremers hatte dafür 120 Kilogramm Trauben kostenlos zur Verfügung gestellt. "Die schmecken sehr süß", verriet Kassierer und Elferrat Georg Störing, der die alte Presse auf dem Roßtorplatz unermüdlich bediente. Zwei Tage lang war der Diplom-Geologe beim Weinfest im Dauereinsatz, um die zahlreichen Gäste mit kostenlosem Most zu versorgen.

Rund 120 Arbeitsstunden haben die Wassenberger Jecken in die Restaurierung der alten Weinpresse investiert. In Bulley diente sie nur noch als Blumenkübel, in Wassenberg kommt sie beim Weinfest wieder zum Einsatz.

Wie schon im vergangenen Jahr, ließen sich die Kongolesen in das Limburg-Festival einbinden, das eine ungewöhnliche Kombination aus Radtour, Straßentheater und Naturerlebnissen bot. Viele Ausflügler nutzten die Gelegenheit zum Zwischenstopp in der City, wo The Jukebox Boys für ausgelassene Partystimmung sorgten. Das Quartett aus den Niederlanden bot im Stundenrhythmus ein buntes Musikprogramm, bei dem die Zuhörer aus insgesamt 223 unterschiedlichen Titeln auswählen durften.

Bei einer Stadtführung zum Nulltarif nahm die Wassenberger Gästeführerin Therese Wasch interessierte Besucher mit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Burg, Bergfried und die alte Synagoge waren einige der Stationen, die die Vertreterin des Vereins "Westblicke" den Teilnehmern näher brachte. Neben der Geschichte der Stadt Wassenberg standen die Zukunftspläne und die angestrebte Stadtentwicklung dabei im Mittelpunkt. Ein Dutzend verschiedene Führungen werden inzwischen vom Verein "Westblicke" angeboten, Therese Wasch hat mehr als 1200 Ausbildungsstunden zu Themengebieten wie Geschichte, Kultur, Ökologie, Ökonomie sowie Arbeitsbedingungen vorzuweisen.

Stadt-Maskottchen "Sammy" besuchte das dritte Weinfest ebenso wie Bürgermeister Manfred Winkens, der erklärte, dass die Veranstaltung, die das traditionelle Sommerfest der Karnevalsjecken abgelöst hat, längst etabliert sei.

Die Aachener Coverband "For example" unterhielt die Festgäste am Abend. Die Gruppe um Sängerin Andrea von Ameln hat ein breit gefächertes Repertoire mit Liedern der schwedischen Kultband ABBA, AC/DC, Dr. Alban oder Bruno Mars. Ende der 1970er Jahre entstand die Schulband, aus der später "For example" wurde. Vor allem auf Stadtfesten haben sich die Musiker einen Namen gemacht.

(cb)
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