Wassenberg Ein emotionaler Abschied von Pater Tanye

Wassenberg · "Das erste letzte Wort heißt Danke". Künftiger Vizeprovinzial der Steyler feierte letzten Gottesdienst in Wassenberg.

 Pater Dr. Gerald Tanye (vorne 3. v.l.) wurde zu seinem letzten Gottesdienst in St. Georg Wassenberg geleitet.

Pater Dr. Gerald Tanye (vorne 3. v.l.) wurde zu seinem letzten Gottesdienst in St. Georg Wassenberg geleitet.

Foto: JÜRGEN LAASER

Voll besetzt war die Probsteikirche St. Georg in Wassenberg. Die dichtbelegten Sitzreihen waren für Pfarrer Thomas Wieners ein Zeichen dafür, wie vielen Menschen Pater Dr. Gerald Tanye während der vergangenen sechs Jahren ins Herz gesprochen hat. Seit November 2010 übernahm Pater Tanye von den Steyler Missionaren in den sieben Gemeinden der Pfarrei St. Marien Gottesdienste und kümmerte sich um seelsorgerische Aufgaben - in einer Messe wurde der Pater aus Ghana nun verabschiedet.

Für ihn geht es, nach einer Reise in sein Heimatland, weiter nach Berlin, wo er als Vizeprovinzial der Deutschen Ordensprovinz der Steyler Missionare tätig sein wird und gleichzeitig die Pfarrei Heilig Geist in Berlin-Charlottenburg übernimmt. Dass auch Aufbruch zu Gottes Wegen gehört, verdeutlichte die Lesung über Abrahahm und Sarah, die ihre Heimat hinter sich ließen und sich auf den Weg in ein neues Land machten. Es war ein emotionaler Abschied, der in St. Georg begangen wurde. Viele Tränen seien schon geflossen, erzählte Pater Tanye: "Tränen der Verbundenheit, aber auch der Dankbarkeit." Und so richtete er bei seinem letzten Gottesdienst einige Worte an die gesamte Gemeinschaft: "Das erste letzte Wort heißt Danke", sagte Pater Tanye sichtlich bewegt. "Es war und ist eine beeindruckende Zeit voller wertvoller Erinnerungen." In Wassenberg habe er eine Heimat gefunden.

Gemeindereferentin Eva Jessen bedankte sich im Namen des ganzen Teams für die gemeinsame Zeit, die geprägt war durch Pater Tanyes herzliches Lachen, sein offenes Ohr und einer großen Wertschätzung. Die Vorsitzende des Gemeinschaft der Gemeinden (GdG)- Rates, Gitta Heckers, hatte ein Segelschiff zur Verdeutlichung ihrer guten Wünsche mitgebracht. Der Anker steht dabei für die Hoffnung in Gottes Liebe und zeigt gleichzeitig auch die Verbundenheit zu Wassenberg: "Wenn Pater Tanye nun den Anker lichtet, soll er sich daran erinnern, hier einen Hafen der Verbundenheit zu haben." Georg Bienen vom Männergesangverein 1860 Wassenberg hob in seiner Rede unter anderem die Hilfsprojekte hervor, für die Pater Tanye sich einsetzte und die auch in der Gemeinde Unterstützung fanden. Im vergangenen Jahr wurde etwa ein Benefizkonzert für das Schulgeldprojekt organisiert, das sich an Kinder und Jugendliche in Ghana richtet. Für eine orthopädische Kinderklinik, die bedürftige Kinder in Ghana mit Prothesen und Gehilfen versorgt, sammelten die Sternsinger ihre Kollekte.

Zum Abschied bekam Pater Tanye ein goldenes Messgewand von Pfarrer Wieners überreicht. Beim feierlichen Auszug erhob sich die Gemeinde von ihren Bänken und klatschte: Lang und herzlich war der Applaus für ihren Pater Dr. Gerald Tanye.

(ubg)
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