Wassenberg Von Effeld auf den roten "Echo"-Teppich

Wassenberg · RTL-Redakteur Markus Peggen gehört zur Jury des bekannten Musikpreises. Bodenständig hält ihn das heimische Vereinsleben.

 Kontakte zur überregionalen Musikbranche führen RTL-Redakteur Markus Peggen zur Echo-Gala in Berlin. Verwurzelt fühlt sich der Effelder aber nach wie vor in seinem Heimatort, wo er im Vereinsleben seit Jahren aktiv ist.

Kontakte zur überregionalen Musikbranche führen RTL-Redakteur Markus Peggen zur Echo-Gala in Berlin. Verwurzelt fühlt sich der Effelder aber nach wie vor in seinem Heimatort, wo er im Vereinsleben seit Jahren aktiv ist.

Foto: Jürgen Laaser

Der Kontakt mit Stars und Sternchen der Pop-Musikbranche ist gleichsam Alltagsgeschäft für den 35-jährigen RTL-Redakteur Markus Peggen aus Effeld. Schließlich ist es seine Aufgabe, gemeinsam mit drei Kollegen am sogenannten VIP-Desk des Kölner Senders Reportagen und Beiträge über Gestalten und Gestalter des Musik- und Filmbusiness in den verschiedenen RTL-Magazinen vorzubereiten und zu koordinieren. Der Gang über den roten Teppich bei der Verleihung der Echo-Preise am kommenden Donnerstag in Berlin ist allerdings auch für Peggen etwas Besonderes. Der Effelder gehört nämlich als Jury-Mitglied für den "Kritikerpreis national" zu den Gästen.

Zum ersten Mal wurde er als TV-Medienvertreter eingeladen, bei der Wahl von herausragenden Alben der vergangenen zwölf Monate mitzustimmen. "Ich war selbst ganz überrascht, als kurz nach Ostern der Anruf kam - total unvorbereitet", wie Peggen betont. Aus 23 von den Vertretern der unterschiedlichen Medienbranchen benannten Künstlern und Bands werden fünf nach einem Punktsystem für den Kritikerpreis nominiert, erläutert Peggen das Prozedere. Die Nominierten sind diesmal: DJ Koze (Chillout Elektro), die Band Isolation Berlin, die dem Indie-Pop zugeordnet wird, der Singer-Songerwriter-Shootingstar Joris sowie die Bands K.I.Z. (Hip-Hop) und Tocotronic (Deutsch-Rock/Indie). Ihre Favoriten dürfen die Jury-Mitglieder nicht verraten, und daran hält sich auch Peggen.

Für seine Aufgabe musste Peggen nicht etwa in der Republik umherreisen, alle Abstimmungen liefen online. Was ihn in Berlin erwartet, "wo wir wann sein müssen". weiß Peggen, der mit Ehefrau Jenny anreisen wird, auch noch nicht. Die Veranstalter scheinen das locker zu nehmen. Immerhin hofft Peggen, bei dieser wichtigsten Veranstaltung der Unterhaltungsmusikbranche in Deutschland viele neue Kontakte knüpfen und alte auffrischen zu können. Denn obwohl der Journalist am Schreibtisch natürlich viel mit Agenturen und Managements zu tun hat, kennt er doch etliche Künstler auch ganz persönlich: die Band Revolverheld, Tim Bendzko, Produzent Ralph Siegel etwa gehören dazu. "Manche rufen mich auch selbst an, um Neues von sich zu verbreiten, Roberto Blanco macht das gern", plaudert Peggen aus dem Nähkästchen.

In sein heutiges Metier führte für Peggen ein Weg, der zu Schülerzeiten als freier Mitarbeiter in der RP-Lokalredaktion Erkelenz begann - ein Kontakt, der bis heute hält. Nach der RTL-Journalistenschule war Peggen zunächst im Außenstudio Kassel im Einsatz, später, zurück in der Kölner RTL-Zentrale, wurde der VIP-Bereich seine Domäne mit Zuarbeit für die Morgen- und Mittagsmagazine des Senders und die einschlägigen Boulevard-Formate. Im November dann der Wechsel an den VIP-Desk mit Film und Musik als Schwerpunkte. Dabei wird von Peggen Offenheit für die ganze Bandbreite der Szene vom harten Rock über die alternative Musikszene, Pop-Mainstream bis hin zum Schlager erwartet.

Kein Problem für den Effelder, der den Spagat vom Rock im Job zu bodenständigen Klängen als Mitglied im Trommler- und Pfeiferkorps seines Heimatdorfes Effeld erstaunlich gut hinkriegt. In Effeld ist Peggen denn auch weniger als RTL-Redakteur denn als Vereinsmensch bekannt. Bei der KG Kaffeemänn ist er seit vielen Jahren aktiv, 13 Jahre war er Sitzungspräsident. Er gehört zum Organisationskomitee des Spargelfestes, bei dem er das Musikprogramm moderiert, engagiert sich in der IG Ophoven und schreibt als "Freier" immer noch hin und wieder Artikel für die RP. Ein Umzug nach Köln kam für den Effelder deshalb auch nie in Frage. "Ich lebe nach wie vor viel lieber hier als in der Großstadt", sagt er.

"Hier" steht seit wenigen Monaten für Effelds Heinsberger Nachbarort Kempen. Über die Rur zog es Markus durch Ehefrau Jenny, die er, wie könnte es anders sein, über den Karneval kennenlernte - Jenny Peggen geb. Scherrers ist als preisgekröntes Mariechen das tänzerische Aushängeschild der KG "Kemper Gröne". Im Sommer wird in Ophoven kirchlich geheiratet. Für den Auftritt in Berlin heißt es erstmal Abendrobe statt Tanzuniform.

(RP)
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