Wassenberg Brandschutzbedarfsplan ist überfällig

Wassenberg · Ein anonymer Bürgerbrief äußert Kritik daran, dass der Plan seit 2013 nicht fortgeschrieben wurde. In diesem Jahr wird dies geschehen. Kämmerer Willibert Darius betont: "Die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr ist nicht beeinträchtigt".

 Die Wassenberger Feuerwehr im Einsatz. Seit 1998 sind die Gemeinden in NRW gehalten, unter Beteiligung ihrer Feuerwehr Brandschutzbedarfspläne aufzustellen. In der Stadt lief die letzte Fassung Ende 2013 aus.

Die Wassenberger Feuerwehr im Einsatz. Seit 1998 sind die Gemeinden in NRW gehalten, unter Beteiligung ihrer Feuerwehr Brandschutzbedarfspläne aufzustellen. In der Stadt lief die letzte Fassung Ende 2013 aus.

Foto: UWE HELDENS (ARCHIV)

Gelassen wird in Verwaltung und Feuerwehr ein anonymes Schreiben beurteilt, dass "besorgte Bürger" in Umlauf gebracht haben. Es geht um die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans für die Stadt Wassenberg, die auch in Haushaltsreden des Stadtrates Ende vergangenen Jahres mehrfach thematisiert wurde.

"Seit Ende 2013 wurde die zeitlich abgelaufene Fassung der 1. Fortschreibung nicht fortgeschrieben. Damit wird dem Rat der Stadt Wassenberg die notwendige Kontroll-/Aufsichtsfunktion erschwert bzw. vorenthalten", heißt in den Schreiben, das keinen konkreten Absender erkennen lässt und neben der Verwaltungsspitze auch zu Landrat Stephan Pusch und Regierungspräsidentin Gisela Walsken geschickt worden ist.

Vor allem die beengte Situation der Umkleidemöglichkeiten und Abstände zu den Fahrzeugen in den Feuerwehrgerätehäusern Myhl, Wassenberg und Ophoven wird kritisiert, das widerspreche den Unfallverhütungsvorschriften.

Dass die Verwaltung "ihrer Fürsorge- und Vorsorgepflicht den Frauen und Männer der Löschgruppen gegenüber" nicht nachkomme, wie es in dem Schreiben heißt, weist Kämmerer Willibert Darius im RP-Gepräch zurück. Er hält die anonym erhobenen Vorwürfe für übertrieben, ja absurd.

Dass der Brandschutzbedarfsplan fortgeschrieben werden muss, was in diesem Jahr auch geschehen werde, sei bekannt. Eine Arbeitsgruppe kümmere sich bereits um das Thema, sagte Darius auf Anfrage der Rheinischen Post. Er räumte ein, dass durch die zeitweise Vakanz der Leitung des Ordnungsamtes und die zusätzlichen Aufgaben in Zusammenhang mit der vermehrt nötigen Flüchtlingsunterbringung die alle fünf Jahre fällige Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes noch nicht fertiggestellt werden konnte, wenngleich längst mit der Datenerhebung begonnen worden sei. "Wir haben zwei notwendige Fahrzeuganschaffungen für Wassenberg und Birgelen in den vergangenen Monaten gemacht. Das operative Geschäft der Feuerwehr ist unbeeinträchtigt." Die Wehr sei ohne Abstriche einsatzfähig. "Hier brennt nicht der Baum, wie das Schreiben glauben macht", so Darius pointiert. Mitte des Jahres, so schätzt er, werde die Fortschreibung fertig sein und dann auch den Ratsgremien zur Beratung vorliegen.

Brandschutzbedarfspläne beschreiben anhand vieler Daten die aktuelle Situation der Feuerwehr, ihrer sachliche und personelle Ausstattung, die Eigenschaften des Einsatzgebietes und zeitliche Vorgaben, sie markieren Schwachstellen und Zukunftsaufgaben. Eine Reaktion der Bezirksregierung auf das anonyme Schreiben liege bislang nicht vor, sagt Darius.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort