Wassenberg Auf den Spuren Orsbecker Geschichte

Wassenberg · Die Orsbecker Museumsgruppe hat mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehr- und Schulfördervereine sowie des Heimatvereins drei neue Schilder erstellt: Bäche im Ortskern, Volksschule und altes Brandspritzenhaus im Blick.

 An der Stelle des alten Brandspritzenhauses zeigen Vertreter der Vereine, die sich an der Erstellung der neuen Infoschilder beteiligt haben, die Tafeln. Ortsvorsteher Franz-Josef Beckers (li.) freut sich über diesen Einsatz.

An der Stelle des alten Brandspritzenhauses zeigen Vertreter der Vereine, die sich an der Erstellung der neuen Infoschilder beteiligt haben, die Tafeln. Ortsvorsteher Franz-Josef Beckers (li.) freut sich über diesen Einsatz.

Foto: Jürgen Laaser

Seit 2013 bemühen sich ortsgeschichtlich interessierte Orsbecker Bürger mit Unterstützung der Pfarrgemeinde St. Marien, Jung und Alt die Historie des Dorfes nahe zu bringen. Die Museumsgruppe hat im Turmmuseum in der Kirche alte Dokumente und Funde zusammengetragen. Die kleine geschichtliche Ausstellung öffnet an jedem zweiten Sonntag im Monat im Orsbecker Kirchturm - zum letzten Mal vor der Winterpause zum Orsbecker Martinsmarkt am 18. November.

Doch damit nicht genug: Die Museumsgruppe hat es in kurzer Zeit geschafft, mit Unterstützung der Fördervereine der Löschgruppe des Ortes und der Martinusschule Orsbeck sowie des Wassenberger Heimatvereins drei neue historische Infoschilder für den Orsbecker Ortskern zu erstellen. Ein erstes Schild dokumentiert, wie berichtet, bereits seit Juli die Geschichte der Orsbecker Martinuskirche.

Drei neue Schilder erzählen nun die Geschichte des fast vergessenen alten Spritzenhauses, der ehemaligen Volksschule Orsbeck und der früheren Bachläufe im Ortskern. Alten Orsbeckern werden die Fotos auf der Infotafel vom Hochwasser des mitten durch den Ort fließenden Klingelbaches noch in Erinnerung sein. Erinnert wird an die Zeit bis 1959, als der Klingelbach, aus der Myhler Schweiz kommend, offen in den Bahlbach floss, der als Mühlenbach die Orsbecker Pletschmühle antrieb. "Eine damals noch vorhandene Brücke ermöglichte es den Dorfbewohnern, trockenen Fußes zur Kirche und zur Schule zu gelangen", wird auf der Tafel erläutert. Auch an den längst verschwundenen Dorfweiher an der Ecke der heutigen Straßen An St. Martinus/Luchtenberger Straße wird erinnert. Ebenso an die (mündlich überlieferte) Ölmühle und den Ursprung des Dorfnamens, der wohl auf eine Station mit Pferdetränke verweist: altfränkisch "hros" für Pferd und "Beck/Beek" für Bach.

Die Tafel "Volksschule Orsbeck" lässt die Schul(bau)geschichte Revue passieren und zeigt das älteste überlieferte Klassenfoto, das wohl zwischen 1890 und 1900 entstanden ist.

In die Feuerwehrgeschichte des Ortes entführt die Tafel übers alte Brandspritzenhaus. "Verbunden war das Spritzenhaus mit einem vorgesetzten Raum, in dem sich ab Einbruch der Dämmerung der Orsbecker Nachtwächter aufhielt. In regelmäßigen Abständen versah dieser von hier aus die Kontrollgänge durch das Dorf", liest der historisch interessierte Flanierer unter anderem auf der Erläuterungstafel.

Die Museumsgruppe freut sich über die Unterstützung durch die genannten Vereine. Die Druckentwürfe stammen aus eigener Hand, während die Anfertigung der Tafeln über eine Fachfirma erfolgte.

Die drei neuen Schilder führen die Besucher direkt vor Ort auf die Spuren der Vergangenheit. Das findet Anklang. Weitere Tafeln sind geplant. Auch dafür sucht die Gruppe noch nach weiteren Sponsoren und Förderern. Informationen dazu gibt es im Pfarrbüro oder direkt beim Organisator Christoph Steffens: Telefon 02432 3043.

(RP)
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