Wassenberg Almenrausch wieder mächtig in Aktion

Wassenberg · Noch scheint die Premiere für das neue Stück "Männer sind auch nur Menschen" in weiter Ferne. Aber beim Effelder Theaterverein laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren. Zu Gast bei einer Probe im Vereinsheim Bruchstraße.

 Der Spaß kommt nicht zu kurz bei den Proben des Theatervereins Almenrausch, der wieder auf drei ausverkaufte Vorstellungen im Effelder Bürgersaal hofft.

Der Spaß kommt nicht zu kurz bei den Proben des Theatervereins Almenrausch, der wieder auf drei ausverkaufte Vorstellungen im Effelder Bürgersaal hofft.

Foto: Theaterverein Almenrausch

Heiko Holland-Moritz' Regieanweisungen sind präzise. "Okay, es geht jetzt los mit Seite 44." Noch wirkt alles ein bisschen improvisiert. Noch ist die Premiere am Freitag, 27. Oktober, unendlich weit entfernt. "Noch sieben Wochen", zählt Brigitte Nußbaum, die im neuen Stück des Effelder Theatervereins Almenrausch die Haushälterin Lotte spielt.

So turbulent wie im komödiantischen Dreiakter "Männer sind auch nur Menschen" von Uschi Schilling geht es auch auf den Probenabenden im Vereinsheim an der Bruchstraße zu. Brigitte Nußbaum kündigt an, in den nächsten zwei Wochen gar nicht da zu sein, weil sie in den Urlaub fährt. Hauptdarstellerin Verena Schröders ist sogar für zusätzliche Proben-Termine.

Regisseur Heiko Holland-Moritz verweist auf den großen Zettel an der Wand, auf dem vermerkt ist, welche Requisiten noch besorgt werden müssen bis zur Aufführung. Und Toni Eyßen klopft akkurate Mittelfalten in die nicht vorhandenen Paradekissen der ebenfalls nicht vorhandenen Couch, die zurzeit noch von vier alten Stühlen dargestellt wird.

Als Hans-Günther Meier ist der Effelder Hobbymime Beamter durch und durch. Einer, der seine grauen Aktenordner mehr liebt als Ehefrau Adele (Verena Schröders). Sowas tut einer Ehe natürlich nicht gut. Adele Meier fühlt sich nicht verstanden und verlässt ihren Hans-Günther voller Zorn. Als fordernde Domina aus dem benachbarten Ophoven verdreht sie dem einsamen Beamten, der sie nicht gleich erkennt, den Kopf. "Mehr mit der Mimik arbeiten", ruft Regisseur Heiko Holland-Moritz. Aber erstmal müssen alle Beteiligten lachen. Gaby Forger-Pommerening alias Nachbarin Hilde hat das Stück ausgesucht für die quirlige Theatergruppe. Mit ihrer Vorauswahl war der Regisseur gleich einverstanden. "Ich habe sofort im Kopf, welche Rolle zu wem passt", verrät er sein Konzept.

Ein Konzept, das aufgeht. Immer sind die Almenrausch-Aufführungen im Effelder Bürgerhaus ausverkauft. Auch diesmal hoffen die lustigen Laiendarsteller auf möglichst gute Einnahmen, um erneut das Kinderhospiz Balthasar in Olpe finanziell unterstützen zu können.

Frank Virnich mimt Karl-Heinz Meier, den eigenartigen Bruder des allein gelassenen Hausherrn. Mit seinem Überraschungsbesuch und seiner ausgeprägten Vorliebe für William Shakespeare bringt er einige der Beteiligten ganz schön aus der Ruhe. Im Probenraum im Vereinsheim kehrt ebenfalls kaum Ruhe ein. Wein, Bier und Hugo werden ausgepackt. Ute Staas und Kornelia Thissen trinken Limonade. Sie wissen: Als Souffleusen müssen sie einen kühlen Kopf behalten. Denn noch sitzt der Text nicht hundertprozentig. Ab und zu geben sie Hilfestellungen, wenn einer der Schauspieler hängenbleibt.

Robert Schmitz, der beste Freund des Hausherrn, der ihm rät, durch das Antworten auf Kontaktanzeigen den stürmischen Casanova in sich zu entdecken, wird von Stefan Laprell verkörpert. Schon seit vielen Jahren spielt er mit. Als Akteurin neu dabei ist Christa Grondowy als resolute Vorgesetzte des verlassenen Beamten.

(cb)
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