Viersen Zukunft der Viersener Elanza-Filiale ist ungewiss

Viersen · Das Insolvenzverfahren wurde Anfang des Monats eröffnet. Über die Fortführung einiger Standorte wird verhandelt

 Anders als in anderen Elanza-Filialen gibt es in Viersen keine Aushänge, die über eine anstehende Schließung informieren.

Anders als in anderen Elanza-Filialen gibt es in Viersen keine Aushänge, die über eine anstehende Schließung informieren.

Foto: Röse

Weniger als ein Jahr nach der Eröffnung der Viersener Filiale an der Rathausgasse ist der Strauss-Nachfolger Elanza insolvent. Derzeit soll es Gespräche mit Investoren über die Fortführung einzelner Standorte geben. Neben der Filiale an der Rathausgasse betreibt Elanza zwölf weitere Kaufhäuser, die Mode, Heimtextilien und Wohnaccessoires verkaufen, darunter in Düsseldorf, Langenfeld, Köln, Krefeld, Moers und Ratingen.

In der Viersener Filiale wissen die Mitarbeiter seit etwa drei Monaten von der heiklen Lage des Kaufhauses. "Aber es ist ein schwebendes Verfahren, deshalb können wir dazu nichts sagen", sagte eine Mitarbeiterin gestern. Nach Informationen unserer Redaktion ist der Mutterkonzern seit Monaten mit der Miete im Rückstand.

Erst im Mai vergangenen Jahres hatte Elanza an der Rathausgasse in dem 700-Quadratmeter-Ladenlokal eröffnet. Unter dem Begriff "Fashion and Home" bot das Kaufhaus ein ähnliches Sortiment an, wie zuvor die Kette Strauss Innovation, die im Februar 2017 alle 57 Filialen schloss. Zwei Vollzeit- und vier Teilzeitkräfte arbeiteten bei der Eröffnung in Viersen. Die meisten waren vorher bei Strauss beschäftigt.

Betreiber des Nachbarschaftskaufhauses ist die GMG Retail GmbH, ein Tochterunternehmen des belgischen Textilriesen Vegotex. GMG Retail hatte sich viel vorgenommen. 40 Filialen sollte es bis Ende 2017 geben. Doch bereits im Oktober stellte Geschäftsführer Rainhard Fislage den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. "Grund dafür ist die drohende Zahlungsunfähigkeit im laufenden Geschäftsbetrieb", heißt es dazu online im Insolvenzportal. Hohe Anlaufverluste der ersten Monate und Umsätze, die hinter den Erwartungen zurückblieben, sollen in die finanzielle Schieflage geführt haben. Das Verfahren wurde vor dem Amtsgericht Düsseldorf eröffnet.

(saja)
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