Brüggen Wo können Hunde in Brüggen toben?

Brüggen · Die FDP-Fraktion setzt sich für eine Freilauffläche für Hunde ein. Die Verwaltung hat Bedenken: Sie rechnet mit Lärm, Kosten und Kot.

 Glücklicher Hund: Er darf frei über eine Wiese laufen - und vielleicht sind seine tierischen Freunde auch da.

Glücklicher Hund: Er darf frei über eine Wiese laufen - und vielleicht sind seine tierischen Freunde auch da.

Foto: Bigandt Photography

Gibt es in Brüggen eine Fläche, die man einzäunen und als Freilauffläche für Hunde zur Verfügung stellen könnte? Und wenn ja, was würde der Zaun kosten? Würden sich Menschen eventuell durch Gebell gestört fühlen? Und würden Hundehalter Häufchen entfernen oder einfach liegenlassen?

Fragen wie diese stellten sich die Mitglieder des Natur- und Umweltausschusses in Brüggen in ihrer jüngsten Sitzung. Die FDP-Fraktion hatte einen Antrag eingereicht: Der Ausschuss sollte die Verwaltung beauftragen zu prüfen, ob und an welchen Standorten in der Gemeinde je eine Freilauffläche für Hunde ausgewiesen werden könnte.

"Da im Gemeindegebiet der Auslauf der Hunde nur an der Leine möglich ist, ist es wichtig eine Fläche zu haben, auf der die Hunde frei laufen und so ihren natürlichen Bewegungsdrang stressfrei ausleben können", so beschrieb der Vorsitzende Andreas Bist im Antrag die Idee der FDP-Fraktion. Brüggen solle dem positiven Beispiel anderer Kommunen folgen. Aus Sicht der FDP sei es notwendig, "auch in Anbetracht der vielen Beschwerden der Bürger über Verschmutzung der Fußgängerzonen und der Ortskerne, insbesondere den Tagesgästen mit Hund, in der Nähe der ortskernnahen Parkplätze solche eine Freilauffläche zu schaffen." Die Flächen sollten von Hundebesitzern sauber gehalten, mit Beutelspendern und Mülltonnen ausgestattet werden.

Die Gemeindeverwaltung argumentierte, dass Hundehalter innerhalb weniger hundert Meter im ganzen Ortsgebiet schnell die Möglichkeit hätten, den Hund frei laufen zu lassen, sofern niemand gefährdet werde. Innerhalb der Ortsteile gebe es kaum geeignete Flächen für Freilaufwiesen - es sei denn, man würde Bolzplätze oder andere kleinere Grünflächen einzäunen und dann als Freilauffläche nutzen, was optisch nicht zur Ortskernverschönerung beitrage. Die Verwaltung gab auch zu bedenken, dass sich Anwohner durch Gebell belästigt fühlen könnten. Für eine Einfriedung sei zudem mit 60 bis 70 Euro pro Meter zu rechnen. Ordnungsamtsleiter Jürgen Mörschbächer befürchtete zudem, "dass dann auch Hundehalter glauben, dort aggressive Hunde frei laufen lassen zu können". Auch befürchtete er, dass der Bauhof gerufen werde, wenn die Fläche voller Hundehaufen sei. Er verwies auf das Landeshundegesetz: "Wenn keine Gefährdung besteht, kann man den Hund frei laufen lassen und bei Bedarf an die Leine nehmen. Es gibt aber auch Hundehalter, die das nicht tun."

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Joachim Voigt, befürchtete eine "Hundescheiß-Allee" bis zur Freilauffläche. "Viele Hundehalter fahren dann mit dem Auto zu dem Platz", so Voigt, der deutlich machte: "Ich kann dem Antrag nichts abgewinnen." Dietmar Brockes (FDP) hingegen erklärte, dass sich viele Hundehalter solch eine Fläche wünschten, um die Hunde miteinander spielen zu lassen. Brockes: "Ein Hundeplatz hat auch für die Halter eine soziale Funktion. Man trifft sich dort und tauscht sich aus."

Auf eine Abstimmung über den Antrag der FDP verzichtete Bist - schließlich habe die Verwaltung schon eine umfangreiche Vorlage geliefert. Mit den Antworten der Verwaltung wolle seine Fraktion nun weiter arbeiten, kündigte Bist an. Nicht nur mit dem Thema Freilauffläche, sondern mit dem Thema Hund allgemein wolle sich die FDP weiter intensiv beschäftigen.

(bigi)
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